• 19.05.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute: Die Schnittstelle von Politik und Wirtschaft

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute: Die Schnittstelle von Politik und Wirtschaft

 

Ein tiefer Einblick in die Auswirkungen politischer Entscheidungen, wirtschaftlicher Belastungen und innovativer Strategien auf die Zukunft der deutschen Apothekenlandschaft

Entdecken Sie die facettenreiche Landschaft der deutschen Apothekenbranche, geprägt von einem Spannungsfeld zwischen politischen Entscheidungen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Die finanzielle Belastung durch steigende Kassenabschläge und stagnierende Honorare bedroht die Existenz vieler Apotheken. Gleichzeitig wirft die Debatte über die Filialisierung wichtige Fragen zur Zukunft der persönlichen Betreuung und Vielfalt auf. In diesem Kontext setzen Apotheken vermehrt auf künstliche Intelligenz, um Effizienz zu steigern, stehen jedoch gleichzeitig vor den Herausforderungen unkontrollierter Nutzung. Die zunehmende Nachfrage nach medizinischem Cannabis wirft regulatorische Fragen auf, während die Suche nach rechtlicher Sicherheit im Arzneimittelversand fortbesteht. All diese Themen spiegeln die Dynamik und Komplexität einer Branche wider, die sich ständig neu erfindet, um den Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht zu werden.

 

Apothekenbranche zwischen Politik und Wirtschaft

Die Apothekenbranche steht vor einer Zeit der Unsicherheit und Herausforderungen, die durch politische Entscheidungen und wirtschaftliche Entwicklungen beeinflusst werden. Am Vorabend des Pfingstfestes wird die Lage der Apotheken in Deutschland kritisch beleuchtet.

Trotz vereinzelter Bemühungen innerhalb der Apothekerschaft und unter dem Nachwuchs bleiben die grundlegenden Probleme der Branche ungelöst. Insbesondere wird die Unfähigkeit der Bundesgesundheits- und Bundeswirtschaftsminister kritisiert, die drängenden Anliegen der Apotheker zu erkennen und angemessen zu adressieren. Die Freie Apothekerschaft bringt ihre Unzufriedenheit über die geplante Umverteilung des Honorars zum Ausdruck, die in einem von der ABDA in Auftrag gegebenen Gutachten als Verschlimmbesserung bewertet wird. Die Entscheidung, das Gutachten nicht zu veröffentlichen, wirft weitere Fragen auf und lässt Raum für Spekulationen über die Transparenz innerhalb der Branche.

Gleichzeitig zeigt sich, dass Unternehmen wie DocMorris, trotz ihrer umstrittenen Position in der Branche, weiterhin nach Möglichkeiten suchen, von staatlicher Unterstützung zu profitieren. Ihre Bemühungen, sich Zugang zu Fördermitteln für pharmazeutische Dienstleistungen zu verschaffen, werfen ein Licht auf die zunehmende Kommerzialisierung des Gesundheitswesens und die Herausforderungen, mit denen traditionelle Apotheken konfrontiert sind.

Die politische Arena bleibt ebenfalls nicht unberührt von der Diskussion über Arbeitsbedingungen und soziale Gerechtigkeit. Die Forderung des Bundeskanzlers nach einer Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde stößt auf geteilte Reaktionen. Während dies für viele Arbeitnehmer eine willkommene Verbesserung darstellen würde, bestehen Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Löhne von Pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) und Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA), die möglicherweise unter dem neuen Mindestlohn liegen würden.

Insgesamt spiegelt die aktuelle Diskussion um die Lage der Apothekenbranche die komplexen Herausforderungen wider, mit denen das deutsche Gesundheitssystem konfrontiert ist. Es bleibt abzuwarten, wie die politischen Entscheidungsträger und die Apothekerschaft selbst auf diese Herausforderungen reagieren werden, während sie weiterhin darum kämpfen, hochwertige pharmazeutische Versorgung für die Bevölkerung sicherzustellen.

Die aktuelle Debatte über die Lage der Apothekenbranche in Deutschland verdeutlicht die vielschichtigen Herausforderungen, mit denen sowohl die Apotheker als auch die politischen Entscheidungsträger konfrontiert sind. Die Unzufriedenheit innerhalb der Branche über politische Entscheidungen und wirtschaftliche Entwicklungen sowie die kontroverse Rolle von Unternehmen wie DocMorris werfen wichtige Fragen über die Zukunft des deutschen Gesundheitssystems auf. Angesichts dieser Herausforderungen ist eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten erforderlich, um eine nachhaltige Lösung zu finden, die die Qualität der pharmazeutischen Versorgung sicherstellt und gleichzeitig die Interessen aller involvierten Parteien berücksichtigt.

 

Finanzielle Belastungen bedrohen deutsche Apotheken

Die finanzielle Lage vieler Apotheken in Deutschland verschärft sich zusehends, da verschiedene Faktoren die Branche belasten. Ein Anstieg des Kassenabschlags auf zwei Euro, das Ausbleiben von Honorarerhöhungen sowie das Wegfallen von Skonti für verschreibungspflichtige Arzneimittel setzen die Apotheken unter Druck. Hinzu kommt der Vorschlag des Bundeskanzlers, den Mindestlohn auf 15 Euro anzuheben, was zu höheren Personalkosten führen würde.

Thomas Rochell, Leiter des Apothekerverbands Westfalen-Lippe und des Arbeitgeberverbands Deutscher Apotheken (ADA), warnt vor den Auswirkungen einer solchen Maßnahme. Seit 20 Jahren hätten Apotheken keinen Inflationsausgleich erhalten, wodurch sie eine Anhebung des Mindestlohns nicht finanzieren könnten. Die Apothekengewerkschaft Adexa äußert ähnliche Bedenken, da die Tarifgehälter für pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) und pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA) im Niedriglohnbereich lägen.

Die Diskussion über die stagnierenden Gehälter in Apotheken wirft Fragen nach der Verantwortlichkeit auf. Politische Entscheidungen, wirtschaftliche Bedingungen und branchenspezifische Dynamiken könnten zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Eine umfassende Analyse ist notwendig, um langfristige Lösungen zu finden und die Stabilität des Apothekenwesens zu gewährleisten.

Die finanziellen Herausforderungen, denen deutsche Apotheken gegenüberstehen, erfordern dringend eine ganzheitliche Lösungsstrategie. Eine Anhebung des Mindestlohns, während gerecht und notwendig, darf nicht zu Lasten der Apotheken gehen, die bereits unter anderen finanziellen Belastungen leiden. Politik, Wirtschaft und die Apothekenbranche müssen zusammenarbeiten, um langfristige Lösungen zu finden, die die Stabilität und Nachhaltigkeit des Apothekenwesens gewährleisten.

  

Zwanzig Jahre Lobbyarbeit der Apothekerverbände: Eine kritische Bilanz

Seit nunmehr zwei Jahrzehnten setzen sich die ABDA, regionale Apothekerverbände sowie Gewerkschaften wie ADEXA und BVPTA unermüdlich für die Belange der Apotheker und Apothekerinnen in Deutschland ein. Ihr Ziel war es, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, die Honorierung pharmazeutischer Dienstleistungen zu sichern und die Interessen der Apotheken im politischen Diskurs zu vertreten. Doch trotz dieser langjährigen Bemühungen bleibt die Frage offen: Welche konkreten Ergebnisse haben diese Anstrengungen tatsächlich erzielt?

Betrachten wir die aktuelle Situation: Die Honorierung pharmazeutischer Leistungen stagniert auf einem unzureichenden Niveau, was dazu führt, dass viele Apotheken finanziell unter Druck geraten. Die Einführung des E-Rezepts und die Digitalisierung des Apothekenwesens gestalten sich mühsam und werden von vielen Apothekern als zusätzliche Belastung empfunden, anstatt als Chance zur Modernisierung. Die Diskussionen über die Zukunft der Apothekenstruktur und die Ausweitung der Kompetenzen von Apothekern im Gesundheitswesen sind nach wie vor von Unsicherheit geprägt.

Angesichts dieser Herausforderungen muss die Effektivität der langjährigen Lobbyarbeit der Apothekerorganisationen kritisch hinterfragt werden. Haben sie tatsächlich die dringendsten Probleme des Apothekenwesens adressiert oder waren ihre Bemühungen eher darauf ausgerichtet, die Interessen einer bestimmten Gruppe von Apothekern zu wahren? Sind sie in der Lage, sich den sich verändernden Anforderungen des Gesundheitssystems anzupassen und innovative Lösungen zu entwickeln?

Es ist an der Zeit, die Strategien und Prioritäten der Apothekerorganisationen kritisch zu überdenken. Statt sich auf traditionelle Lobbyarbeit zu verlassen, sollten sie neue Wege finden, um positive Veränderungen für alle Apotheker und Apothekerinnen zu bewirken. Dies erfordert möglicherweise eine stärkere Zusammenarbeit mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen sowie eine offenere Diskussion über die Herausforderungen und Chancen, mit denen das Apothekenwesen konfrontiert ist.

Trotz zwei Jahrzehnten intensiver Lobbyarbeit bleibt die Frage: Haben die ABDA, regionale Apothekerverbände und Gewerkschaften wie ADEXA und BVPTA tatsächlich die Interessen aller Apotheker und Apothekerinnen in Deutschland effektiv vertreten? Oder waren ihre Bemühungen eher darauf ausgerichtet, die Vorteile für bestimmte Gruppen zu maximieren?

Es ist an der Zeit, die Wirksamkeit und die Ausrichtung der Lobbyarbeit der Apothekerorganisationen kritisch zu hinterfragen. Sind sie wirklich in der Lage, die drängendsten Probleme des Apothekenwesens anzugehen und positive Veränderungen für die gesamte Branche herbeizuführen? Oder müssen sie ihre Strategien überdenken und sich stärker darauf konzentrieren, die Interessen aller Apotheker und Apothekerinnen zu vertreten, unabhängig von ihrer Gruppenzugehörigkeit oder ihrem Standort?

Die Zukunft des Apothekenwesens in Deutschland hängt davon ab, ob die Apothekerorganisationen bereit sind, sich den neuen Herausforderungen anzupassen und innovativere Wege zu finden, um die Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten. Dies erfordert möglicherweise eine grundlegende Neuausrichtung ihrer Strategien und eine stärkere Zusammenarbeit mit anderen Stakeholdern im Gesundheitswesen.

 

Die Zukunft der Apothekenfilialisierung: Zwischen Effizienz und Bedenken

Die Filialisierung von Apotheken hat in den letzten Jahren eine zunehmende Präsenz im Gesundheitswesen eingenommen, doch die Debatte über ihre Zukunftsfähigkeit bleibt lebhaft. Befürworter argumentieren, dass größere Apothekenketten eine verbesserte Versorgung bieten können, während Kritiker Bedenken hinsichtlich der möglichen Reduzierung der Vielfalt und des Verlusts persönlicher Betreuung äußern. Die Diskussion spiegelt die komplexen Herausforderungen wider, denen das Gesundheitssystem gegenübersteht, und wirft wichtige Fragen zur Rolle von Apotheken im Gesundheitswesen auf.

Der Trend zur Filialisierung hat verschiedene Ursachen. Unternehmen streben nach Effizienzsteigerungen und einer breiteren Markenpräsenz, während sie von potenziellen Kosteneinsparungen durch Skaleneffekte profitieren möchten. Eine größere Präsenz ermöglicht es Apothekenketten, längere Öffnungszeiten anzubieten und ein erweitertes Sortiment an Medikamenten und Gesundheitsprodukten bereitzustellen. Zusätzliche Dienstleistungen wie Gesundheitschecks und Impfungen könnten ebenfalls angeboten werden.

Trotz dieser Vorteile gibt es jedoch Bedenken. Kritiker befürchten, dass eine Konzentration von Apotheken in den Händen weniger großer Ketten zu einer Verringerung der Vielfalt und zu einem Verlust der persönlichen Betreuung führen könnte, die von unabhängigen Apotheken häufig angeboten wird. Dies könnte auch regionale oder lokale Besonderheiten in der Gesundheitsversorgung vernachlässigen.

Die Debatte über die Zukunft der Apothekenfilialisierung ist eng mit der Rolle von Apotheken im Gesundheitssystem verbunden. Apotheken spielen eine entscheidende Rolle bei der Arzneimittelversorgung und der Patientenberatung. Eine Filialisierung könnte dazu führen, dass diese Funktionen stärker kommerzialisiert werden und weniger im Sinne des Gemeinwohls ausgerichtet sind.

Die Zukunft der Apothekenfilialisierung hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, darunter regulatorische Entwicklungen, technologische Innovationen im Gesundheitswesen und Veränderungen im Konsumverhalten der Patienten. Es ist wahrscheinlich, dass die Entwicklung von einer Mischung aus großen Ketten, unabhängigen Apotheken und neuen Geschäftsmodellen geprägt sein wird, die den Bedürfnissen der Patienten und den Anforderungen des Gesundheitswesens gerecht werden.

Die Debatte über die Zukunft der Apothekenfilialisierung zeigt die komplexen Herausforderungen im Gesundheitswesen. Während größere Ketten Effizienzsteigerungen und erweiterte Serviceleistungen versprechen, müssen Bedenken bezüglich der Vielfalt und der persönlichen Betreuung ernst genommen werden. Eine ausgewogene Entwicklung, die die Bedürfnisse der Patienten und die Anforderungen des Gesundheitswesens berücksichtigt, ist entscheidend.

 

Gefahren der unkontrollierten Nutzung von ChatGPT in Apotheken

Im digitalen Zeitalter setzen immer mehr Apotheken auf künstliche Intelligenz, um ihren Kundenservice zu verbessern und Arbeitsabläufe zu optimieren. Doch die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten von KI bergen auch Risiken, insbesondere wenn Mitarbeiter sie unkontrolliert einsetzen. Eine unterschätzte Gefahr liegt dabei in der Nutzung von ChatGPT, einem Sprachmodell, das auf maschinellem Lernen basiert und natürliche Sprache verarbeiten kann. Obwohl die Absicht meist positiv ist – schnellere Kommunikation, effizientere Arbeit –, können unbedachte Handlungen zu rechtlichen Konsequenzen führen.

Wenn Mitarbeiter ChatGPT nutzen, um beispielsweise E-Mails zu formulieren oder Übersetzungen anzufordern, könnten sie unwissentlich gegen Datenschutzbestimmungen oder Urheberrechte verstoßen. Die Verantwortung liegt hier nicht nur bei den Mitarbeitern, sondern auch beim Apothekenbetreiber, der sicherstellen muss, dass seine Angestellten über die richtige Verwendung von KI-Tools informiert sind. Unterlassene Kontrolle und Aufklärung seitens des Betreibers könnten zu kostspieligen Rechtsstreitigkeiten führen.

Experten warnen vor den potenziellen Risiken der unkontrollierten Nutzung von KI in Apotheken. Datenschutzexperten betonen die Gefahr der Verletzung von Patientendaten, während Juristen auf mögliche Verletzungen des Urheberrechts hinweisen, wenn ChatGPT zur Erstellung von Texten verwendet wird, die geschützte Inhalte enthalten. Diese Risiken sind oft nicht offensichtlich und erfordern ein gründliches Verständnis der rechtlichen Rahmenbedingungen.

In Anbetracht dieser Herausforderungen ist es entscheidend, dass Apothekenbetreiber klare Richtlinien für die Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT festlegen und ihre Mitarbeiter entsprechend schulen. Nur so können potenzielle rechtliche Fallstricke vermieden und die Vorteile der KI-Integration voll ausgeschöpft werden.

Die Verlockung, KI wie ChatGPT zur Optimierung von Arbeitsabläufen einzusetzen, ist verständlich. Doch mit dieser Bequemlichkeit kommen auch potenzielle Risiken. Apothekenbetreiber müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter nicht nur die Vorteile, sondern auch die rechtlichen Aspekte der KI-Nutzung verstehen. Eine klare Schulung und Richtlinien sind unabdingbar, um rechtliche Konflikte zu vermeiden und das Vertrauen der Kunden in den Datenschutz zu wahren.

 

Betrug in der Gesundheitsbranche: KI als Hoffnungsträger

Die jüngsten Enthüllungen über betrügerische Praktiken in der Gesundheitsbranche haben erneut die Notwendigkeit verstärkt, Maßnahmen zur Bekämpfung von Missbrauch und Betrug zu verstärken. Insbesondere die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) hat einen beunruhigenden Trend offengelegt: Ein beträchtlicher finanzieller Schaden von einer Million Euro, der allein auf betrügerische Aktivitäten in Apotheken zurückzuführen ist. Hierbei handelt es sich nicht nur um isolierte Fälle von Medikamentenfälschungen, sondern auch um die weit verbreitete Praxis von "Luftrezepten", bei denen Abrechnungen für Arzneimittel erfolgen, die faktisch nie ausgegeben wurden.

Parallel dazu wird die Schattenpraxis der betrügerischen Pflegedienstleister immer deutlicher. Mit einem Schadensvolumen von 1,9 Millionen Euro sind sie der Spitzenreiter in den aufgedeckten Betrugsfällen. Hierbei reichen die betrügerischen Machenschaften von der bewussten Über- und Falschabrechnung von erbrachten Leistungen bis hin zu vollständig erfundenen Abrechnungen für Dienstleistungen, die nie erbracht wurden. Dieser Missbrauch in der ambulanten Pflege ist nicht nur finanziell verheerend, sondern gefährdet auch das Wohlbefinden und die Gesundheit derjenigen, die auf diese Dienstleistungen angewiesen sind.

In dieser bedenklichen Situation wird Künstliche Intelligenz (KI) als vielversprechendes Instrument zur Bekämpfung von Betrug in der Gesundheitsbranche ins Rampenlicht gerückt. Andreas Philippi, niedersächsischer Sozialminister, hebt die Potenziale hervor, die KI bietet, um große Datenmengen effizient zu durchsuchen und verdächtige Abrechnungsmuster zu erkennen. Die Möglichkeit, Abrechnungsanomalien frühzeitig zu identifizieren und zu bekämpfen, verspricht eine wirksamere Prävention und Eindämmung von Betrug in der Gesundheitsbranche.

Ein vielversprechendes Beispiel für den Einsatz von KI ist das Pilotprojekt der BKK, das darauf abzielt, Abrechnungsanomalien aufzudecken und zu bekämpfen. Durch den Einsatz von fortschrittlichen Analysealgorithmen und maschinellem Lernen können potenzielle Betrugsfälle schneller identifiziert und den entsprechenden Behörden gemeldet werden.

Trotz dieser vielversprechenden Entwicklungen bleiben jedoch Fragen hinsichtlich der Effektivität und der ethischen Implikationen des Einsatzes von KI in der Betrugsbekämpfung. Es ist unerlässlich, dass der Einsatz von KI transparent gestaltet wird und die Integrität des Gesundheitssystems gewahrt bleibt.

Die Integration von Künstlicher Intelligenz in die Betrugsbekämpfung der Gesundheitsbranche ist zweifellos ein Schritt in die richtige Richtung. Die effiziente Analyse großer Datenmengen könnte dazu beitragen, Betrugsfälle früher zu erkennen und zu bekämpfen. Allerdings ist es wichtig, dass dieser Einsatz von KI mit Bedacht und unter Berücksichtigung ethischer Grundsätze erfolgt, um potenzielle Risiken und Missbräuche zu minimieren. Letztendlich sollte das Ziel sein, ein Gesundheitssystem zu schaffen, das fair, transparent und vertrauenswürdig ist.

 

Gehaltsdesaster in Apotheken: Jahre der Vernachlässigung und drohende Konsequenzen

In den jüngsten Enthüllungen über das Gehaltsdesaster in der Apothekenbranche werden Stimmen laut, die die Verantwortung für die langjährige Vernachlässigung der Probleme in der Vor-Overwiening-Ära sehen. Seit einem ganzen Jahrzehnt sei kaum Bewegung in die Gehaltsstrukturen gekommen, geschweige denn eine nachhaltige Lösung für die drängenden Herausforderungen der Branche gefordert worden.

Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass weder von politischer Seite noch von den Institutionen der Solidarversicherung ausreichende Maßnahmen ergriffen wurden oder werden können, um den Apotheken finanziell unter die Arme zu greifen. Die jüngste Entscheidung in Bezug auf Skonto, die voraussichtlich im nächsten Monat umgesetzt wird, wird voraussichtlich bei allen Apotheken mit einem Umsatz unter 2,5 Millionen Euro ihre Spuren hinterlassen.

Besorgniserregend ist auch der Ausblick auf die kommende Altersarmut unter den pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTAs), deren Rentenauszahlungen in Frage gestellt werden. Die prekäre finanzielle Lage in der Branche droht somit nicht nur die Existenz der Apotheken selbst zu gefährden, sondern auch das Wohlergehen ihres Personals zu beeinträchtigen.

Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Verantwortlichen auf diese Herausforderungen reagieren werden, und ob es gelingen wird, die langjährigen Versäumnisse endlich anzugehen und tragfähige Lösungen für die Zukunft der Apotheken und ihrer Mitarbeiter zu finden.

Die Enthüllungen über das Gehaltsdesaster in der Apothekenbranche legen eine jahrelange Vernachlässigung der Probleme offen. Die Untätigkeit in der Vor-Overwiening-Ära und das Ausbleiben konkreter Unterstützung seitens der Politik und der Solidarversicherung haben zu einer prekären finanziellen Lage geführt. Die drohende Umsetzung des Skonto-Urteils wird weitere Belastungen mit sich bringen, während die Zukunft der PTAs von Altersarmut bedroht ist. Es ist dringend erforderlich, dass die Verantwortlichen endlich handeln und nachhaltige Lösungen für die Branche finden, um das Wohlergehen der Apotheken und ihres Personals zu sichern.

 

Innovative Versicherungslösungen stärken Sicherheit von Apotheken in Deutschland

In Anbetracht der zunehmenden Komplexität und der vielfältigen Herausforderungen, mit denen Apotheken konfrontiert sind, rückt die Sicherheit und langfristige Existenz dieser Einrichtungen immer stärker in den Fokus. In diesem Zusammenhang präsentieren Versicherungsmaklerunternehmen innovative Lösungen, die speziell auf die Bedürfnisse von Apotheken zugeschnitten sind.

Ein herausragendes Merkmal dieser neuen Versicherungslösungen ist die Einführung der "Leistungs-Update-Garantie". Diese Garantie ermöglicht es Apothekeninhabern, automatisch von verbesserten Leistungen zu profitieren, sobald neue Produktgenerationen eingeführt werden, ohne dass dies mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Diese Flexibilität erlaubt es den Apotheken, stets von den neuesten Versicherungsleistungen zu profitieren, während sie ihre bestehenden Verträge beibehalten können.

Ein reibungsloser Übergang und eine umfassende Absicherung sind weitere zentrale Merkmale dieser innovativen Versicherungslösungen. Durch die Übernahme sämtlicher Leistungen des Vorversicherers und die automatische Einbeziehung aller zum Zeitpunkt des Schadens am deutschen Markt angebotenen Deckungserweiterungen werden potenzielle Lücken in der Versicherungsdeckung minimiert. Dadurch können sich Apothekeninhaber voll und ganz auf ihre geschäftlichen Aktivitäten konzentrieren, ohne sich um versicherungstechnische Details sorgen zu müssen.

Ein weiteres herausragendes Merkmal ist die "Beste-Leistungs-Garantie" im Rahmen der PharmaRisk. Diese Garantie gewährleistet, dass der Versicherungsschutz auf das höchste in Deutschland erhältliche Niveau angehoben wird, indem der Versicherer die Schadenregulierung gemäß den Konditionen des Mitbewerbers übernimmt. Auf diese Weise können Apotheker von neuen oder erweiterten Leistungen anderer Versicherer profitieren, während sie weiterhin von den umfassenden Dienstleistungen des Versicherers ihrer Wahl profitieren.

Die Einführung dieser wegweisenden Versicherungslösungen unterstreicht die ständige Innovation und das Bemühen der Branche, den sich wandelnden Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht zu werden. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Sicherheit und den langfristigen Erfolg von Apotheken in Deutschland zu stärken und setzen neue Maßstäbe in der Apothekenabsicherung.

Die Einführung dieser innovativen Versicherungslösungen für Apotheken markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Branche. Die "Leistungs-Update-Garantie" und die "Beste-Leistungs-Garantie" bieten nicht nur eine erhöhte Flexibilität und Sicherheit für Apothekeninhaber, sondern setzen auch neue Standards in der Apothekenabsicherung. Diese Maßnahmen reflektieren die fortlaufende Bemühung der Versicherungsbranche, sich den sich wandelnden Bedürfnissen ihrer Kunden anzupassen und ihnen einen umfassenden Schutz zu bieten.

 

Medizinisches Cannabis in Apotheken: Zwischen steigender Nachfrage und Regulierungsbedarf

Die Nachfrage nach medizinischem Cannabis in Apotheken steigt unaufhaltsam an, was zu einem Anstieg der Käufe durch Verbraucher führt. In den letzten Jahren haben Regierungen weltweit die Legalisierung von medizinischem Cannabis vorangetrieben, wodurch Patienten mit einer Vielzahl von medizinischen Bedingungen Zugang zu dieser alternativen Behandlungsmethode erhalten haben. Jedoch ist ein Anstieg der Kaufaktivität zu verzeichnen, der Bedenken hinsichtlich des Missbrauchs und der Überbeanspruchung des Medikaments aufwirft.

Laut einer aktuellen Studie des Gesundheitsministeriums haben sich die Verkäufe von medizinischem Cannabis in Apotheken im letzten Quartal um 25% erhöht. Dieser Trend spiegelt die wachsende Akzeptanz und Nachfrage nach Cannabis als Therapieoption wider. Insbesondere Patienten mit chronischen Schmerzen, Angstzuständen und anderen Erkrankungen suchen vermehrt nach alternativen Behandlungsmethoden, da herkömmliche Medikamente oft nicht ausreichend wirksam sind oder unerwünschte Nebenwirkungen verursachen.

Jedoch warnen Experten vor möglichen Risiken im Zusammenhang mit einem übermäßigen Konsum von medizinischem Cannabis. Obwohl es als vergleichsweise sicheres Medikament gilt, kann übermäßiger Gebrauch zu Toleranzentwicklung, Abhängigkeit und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass einige Patienten medizinisches Cannabis missbrauchen, um psychoaktive Effekte zu erzielen, anstatt es zu therapeutischen Zwecken zu verwenden.

Die Regulierungsbehörden stehen vor der Herausforderung, einen ausgewogenen Ansatz zu finden, der den Zugang zu medizinischem Cannabis für Patienten sicherstellt, gleichzeitig aber Missbrauch und Überbeanspruchung verhindert. Dies erfordert möglicherweise eine verstärkte Überwachung der Verkaufspraktiken in Apotheken sowie eine verbesserte Aufklärung der Öffentlichkeit über den sicheren und angemessenen Gebrauch von medizinischem Cannabis.

Der Anstieg der Nachfrage nach medizinischem Cannabis ist ein Zeichen dafür, dass Patienten nach alternativen Behandlungsmethoden suchen. Jedoch sollten wir nicht die potenziellen Risiken ignorieren, die mit einem übermäßigen Konsum verbunden sind. Eine angemessene Regulierung und Aufklärung sind entscheidend, um sicherzustellen, dass medizinisches Cannabis verantwortungsbewusst genutzt wird, um therapeutische Vorteile zu erzielen, ohne dabei die Gesundheit der Patienten zu gefährden.

 

Apotheker fordern Klärung: Rechtssicherheit im Arzneimittelversand gefordert

Die Freie Apothekerschaft (FA) hat kürzlich Klage gegen das Bundesgesundheitsministerium (BMG) eingereicht, weil dieses seit Jahren das Fixhonorar nicht überprüft und angepasst hat. Diese Aktion wurde von vielen Apothekern begrüßt, die sich fragen, warum die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) nicht schon früher diesen Schritt unternommen hat.

Die neueste Initiative der FA zielt darauf ab, eine Klage gegen das BMG vorzubereiten, die sich mit der Überprüfung der sogenannten "Länderliste" befasst. Diese Liste, die vor 13 Jahren eingeführt wurde, enthält europäische Länder, deren Sicherheitsstandards für den Versandhandel mit Arzneimitteln denen in Deutschland entsprechen. Doch seit 2011 wurde diese Liste nicht mehr aktualisiert, was Fragen nach ihrer Wirksamkeit aufwirft.

Es bleibt unklar, wer für die Überwachung der aufgeführten Standards verantwortlich ist, da weder die deutsche noch die niederländische Aufsichtsbehörde sich dafür zuständig fühlt. Die FA argumentiert, dass das niederländische Recht in Bezug auf Versandapotheken möglicherweise nicht den deutschen Sicherheitsanforderungen entspricht, und fordert daher dringend eine Überprüfung.

Die FA hat ihre Rechtsanwälte beauftragt, die Rechtsnatur der Länderliste zu klären und zu prüfen, ob die großen EU-Arzneimittelversandhäuser von den niederländischen Behörden ausreichend überwacht werden. Falls Zweifel bestehen, plant die FA, auch hier rechtliche Schritte einzuleiten. Die Untätigkeit der Standesvertretung hinsichtlich der Länderliste wird ebenfalls kritisch hinterfragt.

Die Klage der Freien Apothekerschaft gegen das Bundesgesundheitsministerium sowie die geplante rechtliche Auseinandersetzung bezüglich der "Länderliste" werfen wichtige Fragen zur Überprüfung und Anpassung von Sicherheitsstandards im Arzneimittelversand auf. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, dringend benötigte Klarheit und Rechtssicherheit in diesem Bereich zu schaffen. Die Standesvertretung sollte diese Bemühungen unterstützen und aktiv dazu beitragen, sicherzustellen, dass die Interessen der Apotheker und die Sicherheit der Patienten gewahrt bleiben.

 

Filialisierung verliert an Zukunft: Historische Apotheke schließt - Zeichen des Wandels in der deutschen Apothekenlandschaft

Die Apothekenlandschaft in Deutschland steht vor drastischen Veränderungen, so die Prophezeiung von Andreas Mächerlein, einem erfahrenen Apotheker mit fast 30 Jahren Selbstständigkeit. Als Inhaber der denkmalgeschützten Dr. Fuchs'schen Apotheke in Ladenburg, einer der ältesten und traditionsreichsten Apotheken Deutschlands, sieht er sich gezwungen, seine Filiale Ende Mai zu schließen. Die Entscheidung reflektiert die zunehmenden Herausforderungen, denen viele traditionelle Apotheken gegenüberstehen.

Mächerlein erklärt, dass die klassische Apothekenführung aufgrund sinkender Honorare und des wachsenden Bedarfs an Digitalisierung nicht mehr nachhaltig ist. Die Schwierigkeit, qualifiziertes Personal zu finden, verschärft die Situation zusätzlich. Trotz des historischen Erbes der Apotheke und des Wunsches, einen Nachfolger zu finden, haben Unsicherheitsfaktoren und die Notwendigkeit eines modernen Betriebsstandorts Mächerlein zu dem Entschluss geführt, die Filiale zu schließen.

Der Trend zur Schließung von Apotheken, insbesondere von Filialen, verstärkt sich, da die Anforderungen an Größe, Volumen und Digitalisierung zunehmen. Mächerlein betont, dass die traditionelle Form der Arzneimittelversorgung langsam verfällt und eine Filialisierung nicht mehr zukunftsorientiert ist.

Persönliche Gründe spielen ebenfalls eine Rolle bei der Entscheidung, die Apotheke zu schließen. Trotz seiner Zuversicht für die Zukunft fühlt sich Mächerlein nicht mehr in der Lage, den hohen Anforderungen gerecht zu werden und möchte sich auf seinen anderen Betrieb, die Bären-Apotheke in Mannheim, konzentrieren, die sich in einem Einkaufszentrum befindet.

Mächerlein kritisiert die mangelnde Wahrnehmung der aktuellen Situation der Apotheken von außen und verweist auf die zunehmende Orientierung der Kunden am günstigsten Preis, was viele Apotheken in ihrer traditionellen Form nicht überleben können. Dennoch bleibt er optimistisch und sieht in der Konzentration auf seinen anderen Betrieb eine Möglichkeit, weiterhin erfolgreich im Geschäft zu bleiben.

Andreas Mächerleins Entscheidung, seine historische Apotheke zu schließen, wirft ein Schlaglicht auf die zunehmenden Herausforderungen, denen traditionelle Apotheken in Deutschland gegenüberstehen. Der steigende Druck durch sinkende Honorare, der Bedarf an Digitalisierung und die Schwierigkeit, qualifiziertes Personal zu finden, machen es für viele Apothekenbesitzer zunehmend schwer, ihr Geschäft rentabel zu führen. Mächerleins Entscheidung, sich auf seinen anderen Betrieb zu konzentrieren, zeigt jedoch auch, dass es Wege gibt, sich den Herausforderungen anzupassen und weiterhin erfolgreich im Apothekengeschäft zu agieren.

 

Niedrige Wahlbeteiligung bei Kammerwahl in Niedersachsen: Ursachen und Lösungsansätze

Die kürzlich abgehaltene Kammerwahl in Niedersachsen verzeichnete eine enttäuschend niedrige Wahlbeteiligung von nur knapp 23 Prozent der wahlberechtigten Kammermitglieder. Dies wirft ernsthafte Fragen über das Engagement der Mitglieder für die berufspolitische Arbeit auf und verdeutlicht potenzielle Herausforderungen für die Legitimität und Repräsentativität der Kammer.

Verschiedene Gründe könnten zu dieser niedrigen Beteiligung beigetragen haben. Eine allgemeine Politikverdrossenheit könnte eine Rolle spielen, da viele Bürgerinnen und Bürger das Vertrauen in politische Institutionen verloren haben und sich von den traditionellen politischen Prozessen entfremdet fühlen. Darüber hinaus könnte auch eine gewisse Distanz der Kammermitglieder zur Kammerpolitik dazu beitragen, dass viele von ihnen das Gefühl haben, dass ihre Stimme keinen wirklichen Einfluss hat.

Ein weiterer Faktor könnte das Fehlen klarer Alternativen oder kontroverser Themen sein, die die Mitglieder dazu motivieren könnten, an der Wahl teilzunehmen. Wenn die politische Landschaft als statisch oder unveränderlich wahrgenommen wird, könnten viele Mitglieder das Gefühl haben, dass ihre Teilnahme keinen Unterschied machen würde.

Um die Kammermitglieder für die berufspolitische Arbeit zu interessieren und die Wahlbeteiligung zu steigern, sind gezielte Maßnahmen erforderlich. Eine verbesserte Kommunikation und Transparenz seitens der Kammerführung könnte dazu beitragen, das Gefühl der Teilhabe und des Einflusses der Mitglieder zu stärken. Durch die Organisation von Informationsveranstaltungen, Diskussionsforen und Umfragen können die Mitglieder außerdem besser in den politischen Prozess eingebunden werden.

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass die Steigerung der Wahlbeteiligung ein langfristiger Prozess ist, der kontinuierliche Anstrengungen erfordert. Durch eine Kombination aus verbesserten Kommunikations- und Beteiligungsmaßnahmen sowie einer stärkeren Sensibilisierung für die Bedeutung der Kammerpolitik kann langfristig eine höhere Beteiligung und ein gesteigertes Engagement der Kammermitglieder erreicht werden.

Die niedrige Wahlbeteiligung bei der Kammerwahl in Niedersachsen wirft wichtige Fragen über das demokratische Engagement und die Repräsentativität der Kammer auf. Um das Vertrauen der Mitglieder in die Kammerpolitik zu stärken und die Beteiligung zu erhöhen, sind transparente Kommunikation und gezielte Beteiligungsmaßnahmen erforderlich. Nur durch eine aktive Einbindung der Mitglieder kann eine lebendige und repräsentative Kammerpolitik gewährleistet werden.

 

Digitale Transformation im Gesundheitswesen: Neue Weichenstellung für E-Rezept-Initiative

Die E-Rezeptenwicklungsinitiative steht vor neuen Herausforderungen, da der langjährige Vorsitzende Ralf König seinen Posten an Uwe Strehlow abgibt, den Leiter der Strehlow GmbH, einem Unternehmen, das medizinische Hilfsmittel vertreibt. Dies markiert eine Erweiterung der Zielsetzung des Vereins, der sich seit zwei Jahren der Förderung und Weiterentwicklung des E-Rezepts verschrieben hat.

Bei einem parlamentarischen Abend trafen sich Vertreter aus Politik sowie Ärzte- und Apothekerverbänden, um über die Fortschritte und Hindernisse bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens zu diskutieren. Unter anderem wurde das Erreichen des Meilensteins von 200 Millionen E-Rezepten gefeiert, obwohl einige Apotheken technische Probleme bei der Implementierung des Systems erleben.

Trotz dieser Schwierigkeiten blicken die E-Rezept-Enthusiasten optimistisch auf die geplante Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) für alle und erhoffen sich eine verbesserte Kommunikation im Vergleich zum E-Rezept-Prozess. Die Einführung von Cardlink wird ebenfalls positiv betrachtet, insbesondere von Mitgliedern wie der ShopApotheke und eHealthTec, die sich von diesen Entwicklungen einen wirtschaftlichen Aufschwung erhoffen.

Das Bundesgesundheitsministerium hat jedoch klargestellt, dass Cardlink nur eine vorübergehende Lösung darstellt. Die Einführung der Gesundheits-ID wird den Bedarf an Cardlink in Zukunft obsolet machen. Die Gesundheits-ID wird als digitale Identität für Versicherte eingeführt, die als Alternative zur herkömmlichen Gesundheitskarte dienen soll und einen kartenlosen Zugang zu allen Anwendungen der Telematikinfrastruktur ermöglicht.

Die Neubesetzung des Vorstands und die Diskussionen auf dem parlamentarischen Abend zeigen das fortgesetzte Engagement der E-Rezept-Enthusiasten für die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Trotz technischer Herausforderungen bleibt der Optimismus bezüglich der Einführung neuer digitaler Lösungen wie der elektronischen Patientenakte und der Gesundheits-ID bestehen. Es ist jedoch wichtig, die Bedürfnisse aller Akteure im Gesundheitswesen im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass diese Entwicklungen einen echten Mehrwert für Patienten und Leistungserbringer bieten.

 

Streit um pDL-Fonds: DocMorris reicht Klage ein wegen Nichtvergütung von Dienstleistungen

Die Debatte um die Nutzung des Fonds für pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) durch das Versandhaus DocMorris hat eine neue Eskalationsstufe erreicht, da das Unternehmen Klage gegen den Nacht- und Notdienstfonds (NNF) eingereicht hat. DocMorris strebt an, seine "Videoberatung zur korrekten Anwendung des Inhalators bei Asthma, COPD und anderen Atemwegserkrankungen" über den pDL-Fonds abzurechnen. Diese Bewegung hat zu erheblichen Kontroversen geführt, da der Fonds bisher ausschließlich für Apothekenleistungen vorgesehen war.

Der NNF hat jedoch entschieden, dass von DocMorris erbrachte pharmazeutische Dienstleistungen nicht unter die geltenden Vergütungsrichtlinien fallen. Dies hat das Unternehmen dazu veranlasst, vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt/Main Klage einzureichen. Ihre Begründung lautet, dass sie das Recht haben sollten, für ihre Dienstleistungen im Rahmen des Fonds vergütet zu werden.

Die Entscheidung des Gerichts wird weitreichende Folgen haben. Sollte DocMorris in dieser Angelegenheit obsiegen, könnte dies einen Präzedenzfall schaffen und den Weg für andere Versandapotheken ebnen, ähnliche Dienstleistungen über den pDL-Fonds abzurechnen. Dies könnte die Dynamik des Fonds erheblich verändern und potenziell die Verteilung der Mittel beeinflussen.

Die Klage von DocMorris gegen den Nacht- und Notdienstfonds wirft wichtige Fragen zur Nutzung von Fonds für pharmazeutische Dienstleistungen auf. Während DocMorris argumentiert, dass ihre Dienstleistungen Teil des pDL-Fonds sein sollten, müssen wir sorgfältig abwägen, wie eine solche Entscheidung die Integrität und Effizienz des Fonds beeinflussen könnte. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Mittel des Fonds sinnvoll und gerecht genutzt werden, um die bestmögliche Versorgung für die Patienten zu gewährleisten.

 

Neues Gutachten zur Apothekenhonorierung sorgt für Kontroversen und Diskussionen

Ein kürzlich von der ABDA in Auftrag gegebenes Gutachten, verfasst von Professor Georg Götz von der Justus-Liebig-Universität Gießen, hat die Diskussion über potenzielle Veränderungen in der Honorierung von Apotheken neu entfacht. Das Gutachten wurde mit Spannung erwartet, da es sich mit der ökonomischen Seite einer möglichen Umstrukturierung der Honorarverteilung in Apotheken befasste.

Götz analysierte insbesondere die Auswirkungen einer vorgeschlagenen Maßnahme, die eine schrittweise Senkung des prozentualen Aufschlags auf Medikamentenpreise und gleichzeitige Erhöhung des Fixums für Apotheken vorsieht. Die Präsentation der Ergebnisse auf dem diesjährigen Wirtschaftsforum löste sowohl Erleichterung als auch Besorgnis aus.

Ein erhebliches Interesse wurde durch Götz' unerwarteten Vorschlag geweckt, ein gestaffeltes Fixum einzuführen, basierend auf der Abgabemenge von Medikamenten. Diese Idee stieß auf gemischte Reaktionen, da sie bedeutende finanzielle Auswirkungen auf verschiedene Arten von Apotheken haben könnte. Insbesondere umsatzstarke Apotheken könnten nach Götz' Berechnungen zusätzlich belastet werden, während kleinere Apotheken möglicherweise davon profitieren würden.

Eine alternative Variante, die von Götz präsentiert wurde, sah vor, umsatzstarke Apotheken zu schonen, was jedoch bedeutende zusätzliche Kosten für die Krankenkassen mit sich bringen könnte. Diese Vorschläge bergen jedoch auch das Risiko, die Gleichpreisigkeit von Arzneimitteln zu gefährden, was eine Kontroverse innerhalb der Branche auslöste.

Die ABDA reagierte auf diese Kontroversen, indem sie beschloss, das Gutachten vorerst nicht zu veröffentlichen. Die vorgeschlagenen Lösungen wurden als unzureichend betrachtet, um die aktuellen Herausforderungen des Apothekenwesens effektiv anzugehen. Es wird erwartet, dass die Diskussion über die Zukunft der Apothekenhonorierung in Deutschland weitergehen wird, da verschiedene Interessen innerhalb der Branche berücksichtigt werden müssen.

Das Gutachten zur Apothekenhonorierung hat wichtige Fragen aufgeworfen, die nicht nur die Apothekenbetreiber, sondern auch die Gesundheitspolitik und die Krankenkassen betreffen. Es ist entscheidend, dass alle beteiligten Parteien sorgfältig abwägen, wie mögliche Reformen das gesamte Apothekensystem beeinflussen könnten. Eine ausgewogene Diskussion und die Suche nach nachhaltigen Lösungen sind unerlässlich, um die Qualität und Zugänglichkeit der Gesundheitsversorgung in Deutschland langfristig zu gewährleisten.

 

Pharmaziestudierende setzen Impulse für die Zukunft der öffentlichen Apotheken

Auf der Bundesverbandstagung des Bundesverbandes der Pharmaziestudierenden Deutschland (BPhD) in Hamburg wurde ein wegweisendes Positionspapier zur Zukunft der öffentlichen Apotheken verabschiedet. Unter dem Motto "Strukturpapier öffentliche Apotheke" diskutierten die Studierenden intensiv über die Herausforderungen und Chancen, denen sich das Apothekensystem in Deutschland gegenübersieht.

Das Positionspapier betont die Bedeutung der Unabhängigkeit von öffentlichen Apotheken von Fremd- und Mehrbesitz. Eine Liberalisierung des Marktes wird vehement abgelehnt, da sie potenziell die Qualität und Unabhängigkeit der pharmazeutischen Versorgung beeinträchtigen könnte.

Besonders kontrovers diskutiert wurde die Frage der Vertretungsbefugnis pharmazeutisch-technischer Assistenten (PTA). Der BPhD zeigt sich hier offen für die Möglichkeit, dass PTA in Ausnahmefällen und unter strengen Bedingungen einen Apotheker vertreten dürfen, während dieser telepharmazeutisch hinzugeschaltet wird. Diese Idee stößt auf Zustimmung, wirft jedoch gleichzeitig Fragen nach den potenziellen Folgen und der Dauer solcher Vertretungszeiten auf.

Darüber hinaus skizziert das Positionspapier weitere Ideen für die Zukunft der Apothekenlandschaft. Dazu gehört die Überlegung, dass Apotheken zusätzliche Aufgaben übernehmen könnten, die ursprünglich für Gesundheitskioske vorgesehen waren. Auch das bestehende Nacht- und Notdienstsystem wird als nicht zukunftsfähig angesehen, weshalb alternative Modelle wie Arzneimittel-Abgabestationen an öffentlichen Apotheken in Verbindung mit zentralisierten telepharmazeutischen Beratungszentren vorgeschlagen werden.

Die Diskussionen auf der Bundesverbandstagung verdeutlichen das Bestreben der Pharmaziestudierenden, das Apothekensystem an die sich verändernden Anforderungen des Gesundheitswesens anzupassen. Es wird erwartet, dass die Apotheken vor umfangreichen Reformen stehen, um ihre Zukunftsfähigkeit zu gewährleisten. Das Positionspapier des BPhD bietet daher interessante Ansätze für die Diskussion über die zukünftige Ausgestaltung des Apothekenwesens.

Das Positionspapier des Bundesverbandes der Pharmaziestudierenden Deutschland (BPhD) gibt wichtige Impulse für die Diskussion über die Zukunft der öffentlichen Apotheken in Deutschland. Die Betonung der Unabhängigkeit von Fremd- und Mehrbesitz sowie die Ablehnung einer Liberalisierung des Marktes sind entscheidende Schritte, um die Qualität und Unabhängigkeit der pharmazeutischen Versorgung zu gewährleisten. Die Offenheit des BPhD gegenüber neuen Vertretungsmodellen für PTA zeigt eine pragmatische Herangehensweise an die Herausforderungen der Zukunft. Es ist wichtig, dass die Diskussion über die Reform des Apothekensystems weitergeführt wird, um innovative Lösungen zu finden, die den sich verändernden Anforderungen des Gesundheitswesens gerecht werden.

 

Ungleichheit in der Pharmazie: Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert

Die Podiumsdiskussion auf der Bundesverbandstagung des Bundesverbandes der Pharmaziestudierenden (BPhD) war geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema "Frauen in der Pharmazie". Trotz des überwiegend weiblichen Anteils unter den Pharmaziestudierenden sowie Berufstätigen besteht eine deutliche Diskrepanz in der Repräsentation von Frauen in Führungspositionen, in der Lehre und Forschung sowie in Kammer- und Verbandsvorständen.

Die Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmer, darunter prominente Persönlichkeiten wie ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening und Maximilian Buch, Delegierter der Apothekerkammer Berlin, beleuchteten verschiedene Gründe für diese Ungleichheit. Es wurde auf mögliche Hindernisse wie eine geringere Risikobereitschaft, mangelndes Selbstbewusstsein und traditionelle Rollenbilder hingewiesen, die Frauen oft daran hindern, sich in höhere Positionen vorzuarbeiten. Zudem wurde die Herausforderung der Mehrfachbelastung durch Haushaltsführung, Kindererziehung und Beruf angesprochen, die viele Frauen im pharmazeutischen Bereich erleben.

Die Einführung von Quotenregelungen wurde kontrovers diskutiert. Während einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Notwendigkeit solcher Maßnahmen betonen, um eine gerechtere Repräsentation von Frauen zu erreichen, plädieren andere für strukturelle Veränderungen in der Gesellschaft und in den Arbeitsumgebungen. ABDA-Präsidentin Overwiening erklärte zwar ihre Unterstützung für Quoten, wies jedoch darauf hin, dass die ABDA in Bezug auf Kammer- und Verbandsvorstände begrenzte Handlungsmöglichkeiten hat.

Insgesamt wurde deutlich, dass trotz Fortschritten in einigen Bereichen noch immer Hindernisse für Frauen bestehen, um in der Pharmazie gleichberechtigt vertreten zu sein. Die Diskussion zeigte die Notwendigkeit langfristiger struktureller Veränderungen auf, um diese Ungleichheiten zu überwinden und eine gerechte Repräsentation von Frauen in allen Bereichen der Pharmazie zu gewährleisten.

Die Podiumsdiskussion des BPhD zur Rolle von Frauen in der Pharmazie wirft wichtige Fragen zur Geschlechtergerechtigkeit in diesem Bereich auf. Trotz des überwiegend weiblichen Anteils an Pharmaziestudierenden und -berufstätigen besteht eine deutliche Unterrepräsentation von Frauen in Führungspositionen und anderen bedeutenden Rollen. Während Quotenregelungen als kurzfristige Lösung diskutiert werden, ist eine langfristige strukturelle Veränderung in der Gesellschaft und in den Arbeitsumgebungen unerlässlich, um eine gerechte Repräsentation von Frauen in der Pharmazie zu erreichen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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