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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Erleben Sie die Höhepunkte aus dem deutschen Gesundheitssektor: Von Versicherungsschutz für Apotheken bis zur Fusion von Apotheken in Düsseldorf und Aachen. Wir beleuchten auch den Rx-Boni-Streit vor dem BGH und die strategische Trennung von Douglas und Disapo. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gesteht Fehler in der Pandemiepolitik, während im Pharmagroßhandel gestreikt wird. Das RKI kündigt die Integration des Digitalen Impfquoten-Monitorings an, und E-Rezepte zeigen trotz Startschwierigkeiten Potenzial. Außerdem: Trends bei Existenzgründungen in Heilberufen, neue Festbetragsregelungen im Arzneimittelmarkt und eine besorgniserregende Messer-Attacke in einer Apotheke. Bleiben Sie up-to-date mit den kompakten Apotheken-Nachrichten!
Risikoschutz für Apotheken: Vertrauensschadenversicherung gegen Insolvenzen und Betrugsgefahren
Im stetig wachsenden Unsicherheitsklima der Apothekenbranche spielt die Vertrauensschadenversicherung eine zentrale Rolle als unerlässlicher Schutzmechanismus. Apotheker gewähren beträchtliche Kreditlinien an Rezeptabrechnungsunternehmen, wodurch finanzielle Risiken entstehen. Dieser Versicherungszweig minimiert diese Risiken, insbesondere bei vorsätzlichen Handlungen von "Vertrauenspersonen".
Die Definition von "Vertrauenspersonen" erstreckt sich über interne Mitarbeiter hinaus und schließt externe Dienstleister wie Apothekenabrechnungsdienstleister ein. Cybercrime und Datenmissbrauch werden als externe Bedrohungen erkannt, und die Versicherung bietet präventiven Schutz.
Besonders bemerkenswert ist die Mitversicherung von Insolvenzen der Rezeptabrechnungszentren, die einen umfassenden Schutz vor finanziellen Verlusten bietet. Die begrenzte Entschädigung pro Versicherungsfall sorgt für beherrschbare finanzielle Auswirkungen und bietet eine klare Grundlage für die finanzielle Planung von Versicherungsgesellschaften und Apotheken.
In Anbetracht der heutigen omnipräsenten Cyberbedrohungen und Datenmissbräuche erweist sich die Vertrauensschadenversicherung als unverzichtbarer Bestandteil des Risikomanagements für Apotheken. Sie sichert nicht nur die finanzielle Stabilität, sondern dient auch als proaktiver Schutz gegen eine Vielzahl von potenziellen internen und externen Bedrohungen.
Apothekenrisiken managen: Die Balance zwischen Sicherheit und Sparsamkeit
In der sich ständig wandelnden Landschaft der Apothekenbranche stehen Inhaber vor einer anspruchsvollen Entscheidung: Sollen sie ihre Apothekenrisiken umfassend versichern oder ist es ratsamer, Kosten zu sparen? Diese Frage wirft nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ethische Fragen auf, da sie direkt die Qualität der Gesundheitsversorgung beeinflusst.
Die Herausforderung besteht darin, eine Balance zu finden zwischen der finanziellen Stabilität der Apotheke und einem effektiven Risikomanagement. Mysecur, die strategische Analyse der Apothekenrisiken, wird dabei zu einem zentralen Instrument. Individuelle Faktoren wie Standort und Größe spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Versicherungsprämien, was eine maßgeschneiderte Herangehensweise erforderlich macht.
Die Risikoanalyse offenbart, dass eine umfassende Versicherung nicht nur das finanzielle Vermögen der Apotheke schützt, sondern auch die ununterbrochene Versorgung der Patienten sicherstellt. Naturkatastrophen, Diebstahl oder Haftungsansprüche könnten ohne angemessenen Schutz existenzielle Gefahren darstellen. Doch die Kosten-Nutzen-Abwägung spielt eine entscheidende Rolle, und viele Apothekeninhaber stehen vor der Versuchung, Geld zu sparen, indem sie auf bestimmte Versicherungen verzichten.
Es wird deutlich, dass eine ausgewogene Versicherungspolitik, die auf präventiven Maßnahmen basiert, eine Schlüsselrolle spielt. Sicherheitssysteme und andere präventive Ansätze können das Risiko von Schadensfällen minimieren. Die Kooperation mit Versicherungsberatern wird in diesem Kontext zu einem kritischen Element, um die richtige Strategie für die individuellen Bedürfnisse einer Apotheke zu entwickeln.
Insgesamt bleibt die Entscheidung, ob umfassend versichern oder sparen, eine komplexe Angelegenheit, die sorgfältig abgewogen werden muss. Die Zukunft der Gesundheitsversorgung hängt davon ab, dass Apothekeninhaber nicht nur ökonomisch denken, sondern auch die langfristige Stabilität ihrer Betriebe sicherstellen. Nur durch eine umfassende Analyse und strategische Entscheidungen können Apotheken die Herausforderungen dieser dynamischen Branche erfolgreich meistern.
Verwaltungsgericht Düsseldorf: Genehmigung zur Fusion von Apotheken-OhG in Düsseldorf und Aachen erteilt
Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat heute entschieden, dass die Stadt Düsseldorf fünf Apothekern die Erlaubnis zum gemeinsamen Betrieb von zwei Apotheken in Düsseldorf und zwei Apotheken in Aachen erteilen muss. Der Rechtsstreit betraf die geplante Fusion der Acnos OHG in Aachen mit drei Gesellschaftern und der Acnos OHG in Düsseldorf mit zwei Inhabern. Die Inhaber beabsichtigten, ihre Filialverbünde zu einer gemeinsamen Offenen Handelsgesellschaft (OHG) zu verschmelzen, wobei nach der Schließung eines Standorts in Düsseldorf der städteübergreifende Verbund seine Hauptapotheke in der Landeshauptstadt haben sollte.
Die Stadt Düsseldorf hatte den Zusammenschluss mit der Begründung abgelehnt, dass die zu betreibenden Apotheken gemäß § 2 Abs. 4 Nr. 2 des Apothekengesetzes (ApoG) nicht innerhalb desselben Kreises oder derselben kreisfreien Stadt oder in benachbarten Kreisen oder kreisfreien Städten liegen dürfen. Diese Entscheidung stützte sich auf einen Erlass des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW) vom 10. August 2020, der eine räumliche Nähe im Wirtschafts- und Verkehrsraum voraussetzte.
Das Verwaltungsgericht wies in seiner mündlichen Begründung die Argumentation der Stadt zurück. Es urteilte, dass die Hauptapotheke in Düsseldorf und die Filialapotheken in Düsseldorf und Aachen in derselben kreisfreien Stadt oder benachbarten kreisfreien Städten liegen, wobei der Begriff "benachbart" funktional interpretiert wurde, ohne dass eine gemeinsame Grenze vorliegen muss.
Die Anforderungen des MAGS NRW-Erlasses stimmten laut Gericht mit der bisherigen Rechtsprechung überein. Entscheidend sei die Erreichbarkeit der Filialapotheken von der Hauptapotheke aus, wobei eine Fahrzeit von nicht mehr als einer Stunde als angemessen betrachtet wurde. Die Formulierung "innerhalb eines einheitlichen, eng verflochtenen nahen Wirtschafts- und Verkehrsraums" wurde nicht als eigenständiges Kriterium neben der Erreichbarkeit interpretiert. Im vorliegenden Fall seien die Filialapotheken, insbesondere diejenigen in Aachen, auch nach Auffassung der Stadt Düsseldorf ausreichend schnell von der Hauptapotheke in Düsseldorf erreichbar.
Die Stadt Düsseldorf hat nun die Möglichkeit, gegen das Urteil beim Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster die Zulassung der Berufung zu beantragen.
Rx-Boni vor dem BGH: München untersagt ausländischen Versandapotheken Rabatte
Das Oberlandesgericht München hat in einem überraschenden Urteil die Gewährung von Rx-Boni durch ausländische Versandapotheken als unzulässig erklärt. Der Rechtsstreit zwischen der Doc-Morris-Tochter Wellsana und dem Bayerischen Apothekerverband (BAV) wird nun vor dem Bundesgerichtshof (BGH) weiterverhandelt. Die Auseinandersetzung begann im Jahr 2012, als Wellsana einen Bonus von 3 Euro pro rezeptpflichtigem Medikament gewährte, was zu einem maximalen Abzug von 9 Euro pro Rezept führte. Zu dieser Zeit war Doc Morris bereits am Unternehmen beteiligt, und 2013 erfolgte die vollständige Übernahme.
Der Bayerische Apothekerverband monierte den Bonus als Verstoß gegen die Preisbindung und mahnte den Versandhändler ab. Trotz einer Anpassung des Bonus-Modells, bei dem Kunden für die Teilnahme an einem "Arzneimittel-Check" belohnt wurden, entschied das Landgericht München I 2014 zugunsten des BAV. Es wurde festgestellt, dass Wellsana gegen die Preisbindung verstoßen habe, und die Richter sahen die Umstellung des Bonusmodells als Versuch, weiterhin Rabatte zu gewähren.
In Berufung gegangen, setzte das OLG München den Fall 2015 aus, während das OLG Düsseldorf einen ähnlichen Streit um Rx-Boni dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) vorlegte. 2016 entschied der EuGH, dass ausländische Versender nicht an die deutsche Preisbindung gebunden seien, da der Zusammenhang zwischen Preisbindung und flächendeckender Arzneimittelversorgung nicht ausreichend begründet sei.
Im Jahr 2017 wurde das Verfahren vor dem OLG München wieder aufgenommen. Der BAV strebte eine Korrektur der EuGH-Rechtsprechung zu § 78 des Arzneimittelgesetzes an, in dem die Preisbindung verankert ist. In der Zwischenzeit verlagerte der Gesetzgeber das Boni-Verbot in das Sozialgesetzbuch V (SGB V).
Das OLG München hat nun Rx-Boni überraschend deutlich für unzulässig erklärt. Obwohl die schriftlichen Urteilsgründe noch ausstehen, wurde in der mündlichen Verhandlung deutlich, dass die Boni sowohl nach alter als auch nach neuer Rechtsprechung verboten wären. Das OLG stützt sich nicht nur auf die Neureglung im SGB V, was bedeutet, dass Rabatte nach dieser Auffassung auch für Privatversicherte wieder unzulässig wären.
Das letzte Wort ist jedoch noch nicht gesprochen, da das OLG Revision zum BGH zugelassen hat. Doc Morris plant, diesen Weg zu gehen, und es bleibt abzuwarten, ob es zu einer Entscheidung oder einer erneuten Vorlage beim EuGH kommt. In einem ähnlichen Streit zwischen Doc Morris und der Apothekerkammer Nordrhein hatte der BGH im vergangenen Jahr bereits Fragen zur Vorabentscheidung erneut nach Luxemburg geschickt.
Strategischer Schachzug: Douglas trennt sich von Disapo im Vorfeld des Börsengangs
Die Parfümeriekette Douglas strebt einen Börsengang an und plant dabei, ihr im Jahr 2022 erworbenes Apothekengeschäft, Disapo, zu veräußern. Die Verkaufsaktivitäten laufen unter dem Projektnamen "Ease", wobei PricewaterhouseCoopers (PwC) die Transaktion leitet, und Douglas spricht von einer Entlastung, um den Weg für einen erfolgreichen Börsengang zu ebnen.
Disapo, eine Versandapotheke, wird als umsatzschwach betrachtet, und seit Oktober 2023 steht die Sparte zum Verkauf. Laut dem Angebot von PwC generiert die Versandapotheke einen jährlichen Umsatz von etwa 58 Millionen Euro und bedient über eine Million Kunden in Deutschland und China. Das Logistikzentrum in den Niederlanden ermöglicht den monatlichen Versand von mehr als 100.000 Paketen. Die Branche zweifelt jedoch an der Glaubwürdigkeit dieser Zahlen und schätzt den Umsatz eher auf rund 35 Millionen Euro.
Hinter den Kulissen verhandelt Douglas angeblich bereits mit potenziellen Käufern. Insidern zufolge wurden die Mitarbeiter von Disapo über die laufenden Gespräche informiert, und im März sollen weitere Details bekannt gegeben werden. Douglas selbst hält sich bedeckt und kommentiert Marktspekulationen nicht. Eine Unternehmenssprecherin betont lediglich, dass verschiedene strategische Optionen für das Online-Apothekengeschäft geprüft werden.
Die Übernahme von Disapo erfolgte unter der Leitung von Tina Müller, der damaligen Geschäftsführerin von Douglas, für 33,6 Millionen Euro in bar. Zusätzliche Zahlungen bis zum Jahr 2025 waren an die Geschäftsentwicklung geknüpft, was jedoch zu einem Streit mit dem Verkäufer Sebastian Kraus führte. Der Konflikt wurde letztendlich beigelegt. Douglas hatte insgesamt 75 Millionen Euro Kredit für Disapo aufgenommen, um notwendige Investitionen zu ermöglichen.
Die Entscheidung, sich von Disapo zu trennen, wird vor dem Hintergrund des geplanten Börsengangs als strategisch notwendiger Schritt betrachtet. Trotz einiger Unklarheiten bezüglich des tatsächlichen Umsatzes von Disapo bleibt Douglas zuversichtlich, dass die Maßnahmen die Gesamtposition des Unternehmens stärken und den Weg für einen erfolgreichen Börsengang ebnen werden.
Karl Lauterbach gesteht Fehler in der Pandemiepolitik: Selbstkritik und Forderung nach nachhaltigen Verbesserungen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat in einem aktuellen Interview Fehler der Politik im Umgang mit der Corona-Pandemie eingestanden. Besonders betonte er, dass bei den getroffenen Maßnahmen für Kinder zu wenig Flexibilität gezeigt wurde und Lockerungen möglicherweise zu spät erfolgten. Lauterbach räumte ein, dass mehr hätte getan werden müssen, um Bildungsdefizite zu verhindern und das Bildungsangebot in Schulen aufrechtzuerhalten. Kritik übte er zudem an der unzureichenden Digitalisierung in Schulen, die während der Pandemie weiterhin als problematisch betrachtet wird. Er betonte, dass notwendige Warnsignale übersehen wurden und die psychotherapeutische Betreuung für Kinder vernachlässigt wurde.
Trotz dieser Fehler hob Lauterbach hervor, dass Deutschland insgesamt gut durch die Pandemie gekommen sei. Er verwies darauf, dass die Bevölkerung im Vergleich zu anderen Ländern relativ alt sei. Darüber hinaus betonte er technologische Fortschritte, die Deutschland besser auf zukünftige Pandemien vorbereitet hätten. Insbesondere die beschleunigte Entwicklung und Produktion von Impfstoffen sowie eine verbesserte Verfügbarkeit von Schutzmaterial wurden als Erfolge genannt.
Der ehemalige Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) äußerte ebenfalls Bedenken bezüglich getroffener Entscheidungen während der Pandemie. Er kritisierte die nächtliche Ausgangssperre als wenig wirkungsvoll und bemängelte die Verzögerung bei strengen Maßnahmen in Krankenhäusern und Pflegeheimen, die als Brutstätten für das Virus galten. Seehofer warnte vor zu sorglosem Umgang mit Zwangsimpfungen und wies auf die aktuellen Fälle von Impfschäden hin.
Der ehemalige Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) räumte ein, dass die Wirkmächtigkeit der Impfstoffe zu Beginn überschätzt wurde. Die Annahme, dass Geimpfte vor Ansteckungen sicher seien, erwies sich als falsch. Braun betonte, dass die Erwartungen an die Impfung nicht erfüllt werden konnten, da sie höchstens schwere Verläufe verhindere, jedoch nicht die Infektionsketten durchbreche. Er äußerte Sorge über eine mögliche Impfmüdigkeit in der Gesellschaft, obwohl das Impfen weiterhin die beste Prävention für viele Krankheiten sei.
Insgesamt ziehen die Politiker eine gemischte Bilanz über das Vorgehen während der Pandemie, wobei sie sowohl Erfolge als auch Versäumnisse eingestehen.
Streik im Pharmagroßhandel: Allianz für gerechtere Arbeitsbedingungen
Im Rahmen eines von der Gewerkschaft Verdi ausgerufenen Streiks im Pharmagroßhandel legten heute Mitarbeiter des Standorts der Alliance Healthcare Deutschland (AHD) in Baden-Württemberg ihre Arbeit nieder. Der Arbeitsniederlegung schloss sich eine Ankündigung weiterer Streiks für den kommenden Samstag an, wie von Seiten des Arbeitnehmervertreters bekannt gegeben wurde. In Stuttgart haben die Beschäftigten von Alliance Healthcare ihre Arbeit vorübergehend eingestellt, und eine hohe Streikbeteiligung wird erwartet.
Die Alliance Healthcare Deutschland AG nimmt eine bedeutende Position im Groß- und Außenhandel ein, weshalb die Gewerkschaft Verdi den Druck auf solche Akteure aufrechterhalten möchte. Die Streikaktion erfolgt im Streben nach einem fairen und vernünftigen Abschluss der Verhandlungen.
Zusätzlich zu den Streikmaßnahmen in der Pharmabranche wird es in Stuttgart gemeinsame Streikkundgebungen mit Beschäftigten des öffentlichen Dienstes geben. Diese Veranstaltungen starten um 16.00 Uhr am Schlossplatz und werden von einer Demonstration durch die Innenstadt begleitet. Die Abschlusskundgebung ist für etwa 18.00 Uhr am Schlossplatz geplant.
Der Internationale Frauentag spielt in diesem Zusammenhang eine nicht zu vernachlässigende Rolle, da laut Verdi vor allem im Einzelhandel überwiegend Frauen beschäftigt sind. Diese Frauen sind häufig von prekären Arbeitsverhältnissen betroffen, die durch Befristungen, Teilzeitbeschäftigungen oder geringe Vergütungen charakterisiert sind. Der Streik dient somit auch als Ausdruck des Engagements für die Verbesserung dieser Arbeitsbedingungen, die oft in mehrfacher Hinsicht herausfordernd sind.
Die Forderungen der Gewerkschaft Verdi für den Großhandel umfassen unter anderem eine Lohnerhöhung um 13 Prozent. Die Arbeitgeber bieten hingegen gestaffelte Erhöhungen an, beginnend mit 5,1 Prozent ab dem 1. September 2023, gefolgt von weiteren 2,9 Prozent ab dem 1. August 2024. Zudem wurde für Vollbeschäftigte die Aussicht auf eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von jeweils 700 Euro in Aussicht gestellt. Derzeitige Verhandlungen und der Druck seitens der Arbeitnehmer sollen weiterhin darauf abzielen, einen fairen und vernünftigen Abschluss zu erzielen.
RKI kündigt strategische Umstellung an: Digitales Impfquoten-Monitoring (DIM) wird am 31. März abgeschaltet und in DEMIS integriert
Am 31. März wird das Digitale Impfquoten-Monitoring (DIM) eingestellt und in das Deutsche Elektronische Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz (DEMIS) integriert, wie vom Robert-Koch-Institut (RKI) bestätigt wurde. Die Web-Anwendung DIM diente der pseudonymisierten Übermittlung von Schutzimpfungsdaten, darunter Impfdatum, Impfstoffdetails und Informationen zur geimpften Person.
Die Entscheidung zur Abschaltung von DIM basiert auf der geringen Anzahl von Impfmeldungen über diese Plattform, wodurch die Kosten für Betrieb und Wartung nicht mehr im angemessenen Verhältnis zum Nutzen stehen. Das RKI gibt bekannt, dass DIM am 31. März um 23:59 Uhr abgeschaltet wird. Nach der Deaktivierung werden alle Zertifikate außer Betrieb genommen, und sämtliche Benutzerdaten werden gelöscht. Impfungen bis zum Stichtag sollten vor der Abschaltung des Meldeportals übermittelt werden.
Das RKI prognostiziert einen Anstieg der Impfmeldungen erst in der zweiten Jahreshälfte und plant, dies durch die Nutzung von DEMIS zu bewältigen. Zukünftig sollen Impfmeldungen über DEMIS erfolgen, wobei bereits an DIM angeschlossene Impfstellen nach und nach an DEMIS angebunden werden. Die Meldung von Impfdaten über DEMIS an das RKI wird voraussichtlich erst in der zweiten Jahreshälfte möglich sein.
Für Corona- und Grippeimpfungen, die ab dem 1. April durchgeführt werden, wird eine spätere Übermittlung über DEMIS erforderlich sein. Das RKI empfiehlt, die durchgeführten Schutzimpfungen zu archivieren und zu einem späteren Zeitpunkt entsprechend nachzumelden. Diese Maßnahmen sollen einen nahtlosen Übergang von DIM zu DEMIS gewährleisten und die Kontinuität der Impfdatenerfassung sicherstellen.
E-Rezepte: Trotz Startschwierigkeiten hohe Patientenzufriedenheit signalisiert positives Potenzial
Seit dem Beginn des Jahres sind Ärztinnen und Ärzte dazu verpflichtet, elektronische Rezepte auszustellen, doch laut einer repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte hatten rund 37 Prozent der 1000 befragten gesetzlich Versicherten ab 18 Jahren seitdem Schwierigkeiten beim Einlösen dieser digitalen Verordnungen. Technische Störungen in der Telematik-Infrastruktur führten häufig zu Übertragungsfehlern, wodurch in 20 Prozent der Fälle das Rezept nicht in der Apotheke vorlag. Zusätzlich gaben 17 Prozent an, dass Ärzte das E-Rezept nicht ausstellen konnten.
Trotz dieser anfänglichen Herausforderungen bleibt die Zufriedenheit der Patienten mit dem E-Rezept hoch. Die Umfrage zeigt, dass 50 Prozent der Befragten mit der Einlösung sehr zufrieden waren, während weitere 36 Prozent eher zufrieden waren. Selbst in der Altersgruppe der Über-65-Jährigen zeigten sich 60 Prozent sehr zufrieden, während lediglich 13 Prozent angaben, gar nicht oder eher nicht zufrieden zu sein.
Die bevorzugte Methode zum Einlösen elektronischer Verordnungen ist die Nutzung der elektronischen Gesundheitskarte (EGK), die von beeindruckenden 65 Prozent der Befragten genutzt wird. Alternativ setzen 19 Prozent auf E-Rezept-Apps und 16 Prozent bevorzugen einen Papierausdruck des digitalen Rezepts.
Eine weniger bekannte Funktion des E-Rezepts ist die Möglichkeit, Wiederholungsrezepte zu erhalten, ohne einen Arzt aufsuchen zu müssen. Überraschenderweise wussten nur 48 Prozent der Befragten von dieser Option, während 52 Prozent davon keine Kenntnis hatten. Insbesondere in der Altersgruppe der Über-45-Jährigen hatten 60 Prozent noch nichts von dieser praktischen Möglichkeit gehört.
Die Ergebnisse dieser Umfrage zeigen, dass trotz anfänglicher technischer Schwierigkeiten die Einführung des E-Rezepts positive Reaktionen bei den Patienten hervorruft. Es bleibt jedoch wichtig, eventuelle technische Herausforderungen zu bewältigen und die Aufklärung über die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten des E-Rezepts zu verbessern.
Karl Lauterbach räumt Fehler ein: Zu strenge Maßnahmen für Kinder in der Pandemiepolitik
Im Rückblick auf die Corona-Pandemie hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eingeräumt, dass einige der ergriffenen Maßnahmen im Umgang mit Kindern als zu restriktiv betrachtet werden müssen. In einem Interview mit dem »Spiegel« äußerte Lauterbach, dass Fehler begangen wurden, insbesondere im Hinblick auf die Vernachlässigung von Bildungsdefiziten und das Übersehen von Warnsignalen. Er erklärte, "Der größte Fehler war, dass wir bei den Kindern zum Teil zu streng gewesen sind und mit den Lockerungsmaßnahmen wahrscheinlich etwas zu spät angefangen haben."
Die Politik habe es versäumt, angemessene Schritte zu unternehmen, um Bildungsdefizite zu verhindern und das Bildungsangebot in den Schulen aufrechtzuerhalten. Lauterbach räumte ein, dass die "katastrophale Digitalisierung" in den Schulen nicht ausreichend verbessert wurde. Zudem wurde betont, dass die Kinder sowohl pädagogisch als auch psychotherapeutisch zu wenig unterstützt wurden, was auf ein Versäumnis der Politik hindeutet.
Trotz dieser Mängel in der Kinderbetreuung betonte Lauterbach, dass Deutschland insgesamt gut durch die Pandemie gekommen sei, insbesondere angesichts der relativ hohen Altersstruktur der Bevölkerung. Fehler wurden zwar eingestanden, jedoch wurde die positive Gesamtbilanz betont.
Hinsichtlich der Vorbereitung auf zukünftige Pandemien hob Lauterbach technische Fortschritte hervor. Deutschland sei heute besser in der Lage, international und national schneller Impfstoffe zu entwickeln und zu produzieren. Zudem stehe mehr Schutzmaterial zur Verfügung, und die Abhängigkeit von Lieferketten sei reduziert.
Jedoch warnte Lauterbach vor gesellschaftlichen Herausforderungen. Er machte auf eine "massiv mobilisierte Untergruppe" aufmerksam, die teilweise mit AfD-Wählern überlappe. Diese Gruppe lehne Infektionsschutzmaßnahmen ab und sei gegen Impfungen. Lauterbach warnte davor, dass diese Gruppierung die politische Bewältigung jeder künftigen Pandemie erschweren könnte.
Arzneimittelmarkt im Wandel: Neue Festbetragsregelungen ab April 2024
Am 1. April 2024 treten umfassende Änderungen im Bereich der Festbeträge für Arzneimittel in Kraft, die von weitreichenden Entscheidungen des GKV-Spitzenverbandes am 2. Februar 2024 herrühren. Die Neuregelungen betreffen sowohl verschreibungspflichtige als auch nicht verschreibungspflichtige Medikamente und ziehen Anpassungen in insgesamt 43 Gruppen von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln nach sich. Parallel dazu werden Festbeträge in 20 Gruppen aufgehoben.
In den Gruppen für verschreibungspflichtige Arzneimittel wie Anastrazol, Aprepitant und Darunavir sind vorwiegend Senkungen der Festbeträge vorgesehen. Hervorzuheben sind jedoch Erhöhungen der Festbeträge in den Gruppen für Ibuprofen und Paracetamol. Diese Anpassungen bergen das Risiko von Lagerwertverlusten in Apotheken, falls die Hersteller die Preise entsprechend senken. Im Falle ausbleibender Preissenkungen könnten Patienten zukünftig mit zusätzlichen Kosten konfrontiert werden.
Auch nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel sind von Festbetragsänderungen betroffen. In 16 Gruppen, darunter Acetylcystein, Ambroxol und Bromhexin, sind überwiegend Erhöhungen der Festbeträge festgelegt. Besonders signifikant ist die Senkung des Festbetrags für flüssiges Bromhexin. Zugleich werden Festbeträge in 20 Gruppen von nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln aufgehoben, was eine Flexibilisierung der Preisregulierung bedeutet.
Neben diesen Entwicklungen richtet sich die Aufmerksamkeit auch auf spezielle Regelungen für Arzneimittel zur Anwendung bei Kindern. Am 26. Februar 2024 hat der GKV-Spitzenverband Festbeträge für bestimmte Fertigarzneimittel in 16 Gruppen aufgehoben, die ab dem 1. Mai 2024 in Kraft treten. Allerdings wurden im Zuge dieser Änderungen auch Beschlüsse vom 20. November 2023 aufgehoben, wodurch für einige Fertigarzneimittel in fünf Festbetragsgruppen aufgehobene Festbeträge wieder Anwendung finden.
Geschlechterdynamik in Heilberufen: Frauen bei Existenzgründungen auf dem Vormarsch, doch Apothekerinnen verzeichnen signifikanten Rückgang
Im Jahr 2022 zeigte sich ein markanter Anstieg des Frauenanteils an Existenzgründungen in akademischen Heilberufen, der den branchenübergreifenden Durchschnitt von 37 Prozent deutlich übertraf. Insbesondere Ärztinnen prägten diesen Trend, wobei 61 Prozent von ihnen neue Praxen gründeten. Ebenso lag der Anteil der Zahnärztinnen bei 53 Prozent. Diese positive Entwicklung stand jedoch im Kontrast zu einem deutlichen Rückgang des Gründerinnenanteils unter Apothekerinnen im Vergleich zum Vorjahr. Während 2018 noch 62 Prozent der Apotheken von Frauen ins Leben gerufen wurden, reduzierte sich dieser Anteil bis 2022 auf 48 Prozent.
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) analysierte regelmäßig Daten zu heilberuflichen Existenzgründungen und präsentierte anlässlich des Weltfrauentags Erkenntnisse zu diesem Thema. Daniel Zehnich, Bereichsleiter Gesundheitsmarkt und Beteiligungen bei der Apobank, kommentierte diese Entwicklung und wies darauf hin, dass der Zuwachs weiblicher Studierender und Angestellter in den genannten Heilberufen auch in den Gründungszahlen reflektiert werde. Dennoch betonte er, dass Heilberuflerinnen generell vorsichtiger bei Entscheidungen zur Selbstständigkeit agieren.
Die Analysen der Apobank ergaben zudem, dass Frauen bei Existenzgründungen finanziell zurückhaltender sind als ihre männlichen Kollegen. In der Regel entscheiden sie sich für kleinere Praxen und Apotheken, was zu niedrigeren Kaufpreisen führt. Im Jahr 2022 zahlten Ärztinnen im Schnitt 88.000 Euro für die Übernahme einer hausärztlichen Einzelpraxis, was einem Unterschied von 35 Prozent im Vergleich zu Männern entspricht. Bei zahnärztlichen Einzelpraxen betrug der Durchschnittspreis von Frauen 223.000 Euro, was einem Unterschied von 12 Prozent im Vergleich zu männlichen Gründern entspricht. Apothekerinnen zahlten durchschnittlich 474.000 Euro für die Übernahme einer Apotheke, was einem Unterschied von 9 Prozent im Vergleich zu männlichen Gründern entspricht.
Daniel Zehnich hob hervor, dass die Entscheidung zur Selbstständigkeit sowohl individuelle als auch gesamtgesellschaftliche Auswirkungen hat. Einerseits schaffe eine eigene Praxis oder Apotheke Freiräume für mehr Selbstbestimmung und flexible Berufsausübung. Andererseits sei die ambulante Gesundheitsversorgung größtenteils von niedergelassenen Heilberuflern abhängig, wodurch deren Entscheidung zur Selbstständigkeit eine gesamtgesellschaftliche Notwendigkeit darstelle.
Kontroverse um Karl Lauterbach: Einfluss auf Frauenberufe und Apotheken
Im Vorfeld des Weltfrauentags entzündet sich eine Diskussion um Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Kritiker behaupten, seine politischen Entscheidungen gefährdeten gezielt Frauenberufe, insbesondere durch eine vermeintliche Vernachlässigung der Apotheken, in denen eine hohe Frauenquote herrscht.
Lauterbachs Unterstützer argumentieren hingegen, dass seine Maßnahmen darauf abzielen, die Gesundheitsversorgung zu stärken und nicht Frauenberufe zu schwächen. Trotzdem wirft die Debatte einen Schatten auf die Bemühungen um Gleichberechtigung, besonders im Kontext des Internationalen Frauentags.
Die anhaltende Kontroverse verdeutlicht, wie schwierig es ist, den richtigen Weg zwischen Geschlechtergerechtigkeit und effektiven Gesundheitsmaßnahmen zu finden. Während die Gesellschaft nach Antworten sucht, bleibt die Frage im Raum, welchen Einfluss Lauterbachs Entscheidungen tatsächlich auf die Frauenberufe haben und ob diese im Sinne der Gleichberechtigung sind. Ein zentrales Thema, das zum Weltfrauentag kritisch beleuchtet wird.
Messer-Attacke im Notdienst: Apotheke in Hamm von Einbrecher überrascht
In der Nacht ereignete sich in der Sonnen Apotheke in Hamm ein beunruhigender Vorfall, als der diensthabende Apotheker einem Einbrecher gegenüberstand. Um etwa 2 Uhr morgens wurde der Approbierte durch ungewöhnliche Geräusche aufgeschreckt, zunächst in der Annahme, dass es sich um Reinigungsarbeiten handele. Beim Überprüfen der Situation stieß er jedoch auf einen Einbrecher, der gerade dabei war, die Kasse zu plündern.
Die Konfrontation nahm eine gefährliche Wendung, als der Täter den Apotheker erblickte, ein Messer zückte und auf ihn zustürmte. Der Pharmazeut wich geschickt zurück, ermöglichte dem Räuber jedoch die Flucht. Dabei entwendete der Unbekannte eine Geldkassette mit etwa 400 Euro sowie einen Rucksack.
Trotz des Schocks bewahrte der Apothekenmitarbeiter besonnene Gelassenheit. Inhaber Stefan Vieth unterstreicht jedoch die nachhaltigen Auswirkungen eines solchen Einbruchs mit Raub, die eine allgemeine Verunsicherung im Team und möglicherweise auch in der Bevölkerung auslösen können.
Die Unsicherheit über die eigene Sicherheitslage hat Vieth dazu bewogen, Maßnahmen zur Verbesserung der Alarmsituation zu erwägen. Die Reinigungskraft, die nachts im Dienst ist, äußerte bereits Bedenken hinsichtlich ihrer eigenen Sicherheit. Dieser Vorfall verdeutlicht somit nicht nur die persönlichen Ängste der Mitarbeiter, sondern auch die Herausforderungen, denen lokale Unternehmen gegenüberstehen, wenn es um die Gewährleistung der Sicherheit ihrer Angestellten und Kunden geht. Die Gemeinde von Hamm wird aufgerufen, wachsam zu sein, während Geschäfte wie die Sonnen Apotheke aktiv daran arbeiten, ihre Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken.
Telematikinfrastruktur-Ausfälle: Wirtschaftliche Einbußen für Apotheken durch rückläufige E-Rezept-Einlösungen
Die Überschreitung der Marke von 100 Millionen E-Rezepten am gestrigen Donnerstag mag ein bedeutender Meilenstein sein, doch wird dieser Erfolg möglicherweise durch einen aktuellen Trend getrübt. Apotheken sehen sich inmitten vermehrter Ausfälle der Telematikinfrastruktur (TI) einem spürbaren Rückgang bei den eingelösten Verordnungen gegenüber. Seit Wochenbeginn zeigt sich ein kontinuierlicher Abwärtstrend, und die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Apotheken werden immer deutlicher.
Die genauen Zahlen der eingelösten E-Rezepte verdeutlichen die Entwicklung:
Montag: 881.444 (ein Rückgang um 148.740 im Vergleich zur Vorwoche) Dienstag: 1.693.894 (ein Rückgang um 195.522) Mittwoch: 1.857.480 (ein Rückgang um 29.171) Donnerstag: 1.859.774 (ein Rückgang um 30.331)
Insgesamt wurden in diesen vier Tagen 6.292.592 E-Rezepte eingelöst, was einem Rückgang von 6 Prozent oder 403.764 Verordnungen im Vergleichszeitraum entspricht. Diese bedenkliche Entwicklung steht im direkten Zusammenhang mit einer Reihe von Ausfällen in der Telematikinfrastruktur. Bereits Ende Februar hatte die Gematik auf mögliche Störungen hingewiesen, die in den letzten Tagen vermehrt auftraten und die Apotheken nun nicht nur administrativ, sondern auch wirtschaftlich belasten.
Am Montagmorgen (4. März) kam es zu einem zweistündigen Ausfall zwischen 9 und 11 Uhr. Eine weitere Störung ereignete sich am Dienstag (5. März) ab etwa 12 Uhr und wurde erst in den Morgenstunden des 6. März behoben. Betroffen waren Versicherte von AOK NordWest, AOK NordOst, AOK Rheinland/Hamburg, HEK und Barmer. Der Donnerstag (7. März) begann ebenfalls mit einem Ausfall von 8.40 bis 9.15 Uhr. Apotheken erhielten den Ratschlag, die elektronische Gesundheitskarte (eGK) mehrfach einzustecken oder nach wenigen Minuten einen erneuten Versuch zu unternehmen.
Die finanziellen Auswirkungen dieser TI-Ausfälle sind nicht zu vernachlässigen und setzen die Apotheken zusätzlich unter Druck. Schon in der zweiten Februarwoche war ein ähnlicher Einbruch bei den eingelösten E-Rezepten zu verzeichnen, als es ebenfalls zu einem bundesweiten TI-Ausfall kam. Dieser zeitliche Zusammenfall mit den Karnevalsfeierlichkeiten erschwerte zwar die Ursachenanalyse. Dennoch war in der Woche vom 5. bis 11. Februar die Zahl der eingelösten E-Rezepte erstmals rückläufig, mit knapp 3,8 Millionen digitalen Verordnungen – 860.000 weniger als im gleichen Zeitraum der Vorwoche. Ein vergleichbar schlechter Start wurde nur in der allerersten Januarwoche verzeichnet.
Digitale Lösung für lokale Apotheken: IhreApotheken.de wirbt auf Bild.de für E-Rezept-App
In einer neuen Werbekampagne auf Bild.de wirbt die Plattform IhreApotheken.de für ihre App als Lösung bei nicht vorrätigen Medikamenten in örtlichen Apotheken. Ziel der Kampagne ist es, sich neben den Versandapotheken als Anbieter mit umfangreichem Service zu positionieren. Als Testimonial dient Apothekerin Andrea Prochaska von der Sonnen-Apotheke in Mönchengladbach, die nicht nur über E-Rezepte informiert, sondern auch generelle Fragen dazu beantwortet.
Das Advertorial gibt einen detaillierten Einblick in die Einlösewege für E-Rezepte und präsentiert dabei den Bestellservice der Kooperation. Schritt für Schritt erklärt Prochaska den Bild-Online-Lesern das Prinzip der App von IhreApotheken.de. Besonderes Augenmerk wird dabei auf den Wert der Apotheke vor Ort gelegt. Prochaska betont, dass Apotheken aktiv daran arbeiten, auch schwer erhältliche Medikamente schnell zu beschaffen. Im Notfall wird sogar die Praxis kontaktiert, um alternative Medikamente zu verschreiben.
Die Anzeige verrät zudem einen "Trick", um an benötigte Medikamente zu gelangen, wenn sie in der Stammapotheke nicht vorrätig sind – das Vorbestellen per App, wobei das Medikament je nach Apothekenangebot sogar per Botendienst nach Hause geliefert wird.
Die Vorteile der App werden abschließend zusammengefasst, insbesondere wird darauf hingewiesen, dass die Nutzung zur Unterstützung der Vor-Ort-Apotheken beiträgt. Auch für die teilnehmenden Apotheken bringt dies Vorteile, da vorab eingehende Bestellungen eine effizientere Vorbereitung ermöglichen und somit mehr Zeit für die Beratung bleibt, wie Prochaska im Werbebeitrag erklärt.
E-Rezepte werden aktuell vor allem über das Einlesen der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) eingelöst, was laut Prochaska einen klaren Vorteil der Vor-Ort-Apotheken gegenüber den Versandapotheken darstellt. Die Werbeanzeige betont zunächst den ausgedruckten Token, hebt jedoch auf Prochaskas Empfehlung hin auch die Bedeutung des eGK-Verfahrens für lokale Apothekeninhaber:innen hervor.
Die Inhaberin, die sich bereits im Zuge von Protesten des letzten Jahres für Kooperationen zugunsten der Vor-Ort-Apotheken stark gemacht hat, wurde nun für die neue Kampagne ausgewählt, um erneut die Aufmerksamkeit auf lokale Apotheken zu lenken. Trotz anfänglicher Herausforderungen mit dem E-Rezept sieht sie die Entwicklung als unausweichlich an und plädiert dafür, optimistisch in die Zukunft zu blicken und alles dafür zu tun, dass Vor-Ort-Apotheken wahrgenommen werden.
Netzwerken im Gesundheitswesen: Frauen stärken, Ungleichheiten überwinden
Im Gesundheitswesen liegt der Frauenanteil bei fast 75%, doch spiegelt sich diese Zahl nicht in den Führungspositionen wider, so Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) aus dem Jahr 2022. Dieses Ungleichgewicht hat dazu geführt, dass verschiedene Frauennetzwerke ihre Aufmerksamkeit verstärkt darauf richten, die Sichtbarkeit und den Einfluss von Frauen in dieser Branche zu stärken.
Netzwerken spielt dabei eine entscheidende Rolle, so betont es auch die KI-gesteuerte ChatGPT. In beruflichen und persönlichen Kontexten ermöglicht Netzwerken das Knüpfen von Kontakten und den Aufbau von Beziehungen. Diese Verbindungen können wiederum zu beruflichen Chancen, darunter Jobs, Projekte und Partnerschaften, führen. Der Zugang zu relevanten Informationen und die Möglichkeit, von den Erfahrungen anderer zu lernen, sind weitere Vorteile, die das Netzwerken bietet.
Trotz dieser offensichtlichen Vorteile wird Frauen oft nachgesagt, sich mit dem Netzwerken schwerer zu tun als Männer. Eine bezeichnende Erklärung hierzu stammt von Cornelia Wanke, einer aktiven Teilnehmerin in verschiedenen Frauennetzwerken im Gesundheitswesen. Wanke berichtet von einem Aha-Erlebnis, bei dem ein Mann betonte, dass Frauen oft zu fleißig seien und sich zu wenig auf das Netzwerken konzentrierten, während Männer gemeinsam voranschreiten.
Diese Beobachtungen werden durch Studien gestützt, die zeigen, dass informelle Netzwerke von Frauen oft weniger effektiv sind als Männerbündnisse. Gründe hierfür sind unter anderem die Zurückhaltung von Frauen, aktiv nach Karrierehilfe zu fragen, sowie ein Mangel an Solidarität unter Frauen, die den Aufstieg geschafft haben.
Frauennetzwerke wie die Lady-Lobby, Healthcare Frauen, Spitzenfrauen Gesundheit und #DenkfabrikApotheke setzen sich jedoch aktiv für die Förderung von Frauen in Führungspositionen ein. Diese Netzwerke bieten nicht nur eine Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen, sondern setzen sich auch für die Gleichberechtigung und Sichtbarkeit von Frauen im Gesundheitswesen ein.
Netzwerkerinnen wie Tatjana Buck, Anike Oleski und Dr. Vanessa Conin-Ohnsorge betonen die Bedeutung des gemeinsamen Vorankommens. Netzwerken ist für sie ein Geben und Nehmen, bei dem das Teilen von Wissen und die Unterstützung anderer im Mittelpunkt stehen. Die Bereitschaft, sich aktiv einzubringen, und die Offenheit für das Lernen voneinander sind Schlüsselfaktoren für erfolgreiches Netzwerken.
Insgesamt wird Netzwerken im Gesundheitswesen als entscheidend betrachtet, um bestehende Geschlechterungleichheiten zu überwinden und eine diversere und inklusivere Führungsebene zu schaffen. Die Frauennetzwerke tragen dazu bei, Frauen in Führungspositionen zu stärken und das Ungleichgewicht in den höheren Etagen des Gesundheitswesens zu korrigieren.
Anerkennung für Heldentaten: Klinge Pharma startet Wettbewerb für das beste Apothekenteam
In einem beispiellosen Schritt zur Anerkennung der unermüdlichen Anstrengungen von Apothekenteams hat das renommierte Pharmaunternehmen Klinge Pharma den Wettbewerb "Gemeinsam stark - das beste Apothekenteam" ins Leben gerufen. Bis zum 31. März 2024 haben Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) und Apotheker die Möglichkeit, ihre herausragenden Erfolgsgeschichten einzureichen, um am Wettbewerb teilzunehmen.
Der Wettbewerb zielt darauf ab, die oft übersehenen Heldentaten der Apothekenteams hervorzuheben, die selbst in stressigen Situationen mit bemerkenswertem Zusammenhalt und einem Lächeln agieren. Auf der offiziellen Wettbewerbswebsite (https://klinge-pharma.com/apothekenwettbewerb) können die Teilnehmer ihre Erfahrungen in Form von Texten, Bildern und/oder Videos präsentieren.
Um die Teilnahme attraktiver zu gestalten, hat Klinge Pharma großzügige Preise ausgelobt. Der Hauptpreis ist ein Gutschein im Wert von 2000 Euro für 365 Mittagessen von Every Foods, die direkt an das gesamte Apothekenteam geliefert werden. Der Zweitplatzierte wird mit einem Gutschein für 60 Mittagessen belohnt, während der dritte Preis einen Wassersprudler im Wert von 150 Euro umfasst.
Eine fachkundige Jury, bestehend aus Dr. Ines Bohn (Geschäftsführerin von Klinge Pharma und Jurymitglied), Florian Rupp (Vertriebsleiter Wort & Bild Verlag), Hanna Backes (PTA) und Pia Glatte-Bast (Kommunikationstrainerin und ehemalige PTA), wird die Einsendungen beurteilen und die drei Gewinnerteams auswählen. Dr. Ines Bohn betont die zentrale Rolle der Apotheken als unverzichtbare Säulen der Gesundheitsversorgung und zeigt das Anliegen von Klinge Pharma, das engagierte pharmazeutische Fachpersonal angemessen zu würdigen.
Der Wettbewerb bietet eine einzigartige Gelegenheit, die oft im Hintergrund agierenden Apothekenteams gebührend zu feiern und ihre herausragenden Leistungen in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Mit diesem Schritt setzt Klinge Pharma ein deutliches Zeichen der Wertschätzung für diejenigen, die tagtäglich einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheitsversorgung leisten.
Perspektiven für kleine Apotheken im Blistermarkt: Chancen, Herausforderungen und nachhaltige Strategien
Im Spannungsfeld des Apothekenmarktes stellt sich die Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit kleiner Apotheken im aufstrebenden Blistermarkt. Professor Dr. Thomas Schmid von der Hochschule Kempten äußerte in seinem Vortrag bei der INTERPHARM online eine optimistische Perspektive, indem er betonte, dass die Eintrittshürden niedrig seien und auch kleinere Apotheken durchaus im Markt bestehen könnten.
Die Verblisterung von Medikamenten, sei es manuell oder maschinell, gewinnt vor allem im Bereich der Heimversorgung an Bedeutung. Im Jahr 2023 wurden nach Schmids Angaben knapp 50 Prozent der Heime verblistert, wohingegen ambulante Pflegedienste mit lediglich 6 Prozent eine geringere Quote aufweisen. Zusätzlich nutzen selbstzahlende Patienten, unabhängig von Altersgruppen, diesen Service, insbesondere für die Verblisterung von Nahrungsergänzungsmitteln. Ein erhebliches Wachstumspotenzial sieht Schmid in allen Bereichen, wenngleich konkrete Zahlen aufgrund fehlender Daten schwer zu beziffern sind.
Die Analyse der bestehenden Marktstrukturen zeigt, dass etwa 3000 Apotheken aktiv in der Verblisterung tätig sind. Davon führen 1700 bis 1800 die Verblisterung selbst durch, wohingegen nur 140 dies maschinell umsetzen. Die manuelle Verblisterung durch rund 1600 Apotheken, überwiegend mit Karten- oder Becherblistern, prägt ebenfalls das Bild. Eine geringe Anzahl von weniger als 20 Apotheken wird von spezialisierten Blisterzentren versorgt. Diese Struktur deutet darauf hin, dass große Anbieter nur marginale Vorteile durch Skaleneffekte haben, da die Verblisterung eine kundenindividuelle Produktion darstellt.
Prof. Dr. Schmid betont, dass kleine Apotheken durchaus wettbewerbsfähig sind, da die Skaleneffekte vergleichsweise gering sind, geschätzt auf 10 bis 20 Prozent. Ein weiterer Aspekt ist, dass der Preis nicht der einzige Faktor ist, der für Heime bei Verhandlungen von Bedeutung ist. Eine Befragung ergab, dass die Wirtschaftlichkeit der Versorgung mit Dauermedikation durchschnittlich mit 4,2 bewertet wurde. Andere Parameter wie Qualität, Flexibilität, Haftungsfragen und die Einfachheit von Organisationsabläufen wurden als wichtiger erachtet.
Die Eintrittsbarrieren in den Verblisterungsmarkt sind laut Schmid gering, insbesondere wenn zunächst manuell verblistert wird. Mit etwa 50 Euro für einen Roller zur Versiegelung von Karten- oder Becherblistern können Apotheken starten. Allerdings stellt die Einhaltung der räumlichen Anforderungen der Apothekenbetriebsordnung, die einen separaten Raum vorsieht, eine mögliche Hürde dar. Kosten für Software, sofern genutzt, sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Die Dauer der Vertragsbindung ist ein weiterer Punkt, auf den Schmid hinweist. Bei maschineller Verblisterung steigen die Eintrittsbarrieren deutlich, wobei Investitionen schnell sechsstellige Beträge erreichen können.
Trotz der vergleichsweise niedrigen Eintrittsbarrieren gibt Prof. Dr. Schmid zu bedenken, dass im Verblisterungsmarkt vor allem bei kleinen Apotheken ein ständiges "Kommen und Gehen" herrscht. Der Markteintritt mag zwar einfach sein, jedoch bedarf es für ein nachhaltiges und strategisch bedeutsames Geschäft möglicherweise zusätzlicher Anstrengungen.
Öko-Test von Reinigungsölen: Caudalie führt, Clinique unter Kritik wegen umstrittener Inhaltsstoffe
In einem aktuellen Test von Öko-Test wurde das "Take The Day Off Cleansing Oil" von Clinique aufgrund der enthaltenen Substanzen Butylhydroxytoluol (BHT) und Polyethylenglykol (PEG) kritisiert. BHT steht derzeit im Fokus der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) aufgrund des Verdachts negativer Auswirkungen auf das Hormonsystem und die Fortpflanzungsfähigkeit. Unter 20 getesteten Produkten erzielte das "Vinoclean Reinigendes Pflegeöl" von Caudalie die beste Bewertung, trotz vorhandener Parfüm- und ätherischer Öle. Öko-Test lobte die insgesamt zufriedenstellenden Ergebnisse hinsichtlich umstrittener Inhaltsstoffe und Verpackung.
Das "Nuxe Very Rose Delicate Cleansing Oil" wurde ebenfalls positiv bewertet, obwohl PEG-Derivate nachgewiesen wurden. Diese dienen als Emulgatoren und Tenside, wobei Öko-Test darauf hinweist, dass Reinigungsöle nur kurz auf der Haut verweilen, daher erhielten Produkte mit PEGs nur eine leichte Abwertung. Generell empfiehlt Öko-Test Reinigungsöle als effektive und schonende Methode zur Entfernung von Make-up, Schmutz und überschüssigem Talg. Die Öle bestehen in der Regel aus reichhaltigen Basisölen wie Jojoba-, Mandel- oder Arganöl, oft in Kombination mit reinigendem und entzündungshemmendem Rizinusöl. Sie reinigen gründlich, ohne den Hydrolipidfilm zu beeinträchtigen, und eignen sich besonders für Menschen mit empfindlicher bis atopischer Haut.
Der Test hebt auch die Bedeutung umweltfreundlicher Verpackungen hervor, wobei zusätzliche Umkartons von Glasflaschen negativ bewertet wurden. Insgesamt unterstreicht Öko-Test die Vielfalt auf dem Markt, wobei das "Vinoclean Reinigendes Pflegeöl" von Caudalie als Spitzenreiter hervorgeht, während das "Take The Day Off Cleansing Oil" von Clinique aufgrund bestimmter Inhaltsstoffe und des Prüfstatus von BHT kritisiert wird.
Alzheimer-Rätsel: Neue Forschung enthüllt geschlechtsspezifische Faktoren und eröffnet Perspektiven
Im Vorfeld des Weltfrauentages am 8. März wirft die Alzheimer Forschung Initiative (AFI) einen Blick auf die neuesten Erkenntnisse bezüglich der geschlechtsspezifischen Prävalenz von Alzheimer. Aktuellen Studien zufolge sind Frauen deutlich häufiger von dieser neurodegenerativen Erkrankung betroffen als Männer. Während man zuvor das Ungleichgewicht auf die höhere Lebenserwartung von Frauen zurückführte, weisen aktuelle Forschungsergebnisse darauf hin, dass geschlechtsspezifische Faktoren, insbesondere im Hormonhaushalt, eine entscheidende Rolle spielen.
Ein aktueller Übersichtsartikel im "Neuroforum" hebt drei identifizierte Faktoren hervor, die möglicherweise zur erhöhten Anfälligkeit von Frauen für Alzheimer beitragen. Erstens deuten neue Erkenntnisse darauf hin, dass vaskuläre Faktoren, insbesondere Durchblutungsstörungen im Gehirn, eine Schlüsselrolle spielen könnten. Etwa 80 Prozent der Alzheimer-Patienten weisen solche Störungen auf, die mit dem Abbau von Perizyten, Zellen an der Gefäßwand, in Verbindung stehen. Geschlechtsspezifische Gene, die die Funktion dieser Zellen regulieren, könnten zu einer unterschiedlichen Prävalenz beitragen.
Der zweite identifizierte Faktor betrifft die Informationsübertragung im Gehirn. Hier gibt es Hinweise darauf, dass Oligodendrozyten, die den Schutz von Nervenzellen gewährleisten, bei Frauen mit Alzheimer weniger aktiviert werden als bei Männern. Dies könnte zu einer verminderten Erhaltung der Schutzschicht und folglich zu einer beeinträchtigten Informationsweiterleitung führen.
Ein dritter Aspekt bezieht sich auf die geschwächte Immunabwehr bei Frauen, insbesondere auf die Rolle von Mikrogliazellen. Diese Zellen, die im gesunden Zustand entzündungshemmend wirken, könnten bei Alzheimer-Patientinnen durch ständige Aktivierung erschöpft werden. Dies führt zu chronischen Entzündungen, die den Nervenzellabbau begünstigen könnten.
Dr. Alex Yang Liu vom Universitätsklinikum des Saarlandes betont die Bedeutung dieser Erkenntnisse und hebt hervor, dass die geschlechtsspezifische Forschung bei Alzheimer noch in den Anfängen steht. Fortschritte in der Genomik und Big-Data-Analyse ermöglichen jedoch eine präzisere Untersuchung molekularer Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Das wachsende Bewusstsein für diese Unterschiede könnte in Zukunft zu gezielteren Ansätzen in der Prävention und Behandlung von Alzheimer führen.
Die Vertrauensschadenversicherung ist ein unverzichtbarer Schutz für Apotheken in einem volatilen Umfeld. Sie sichert nicht nur großzügige Kreditgewährungen ab, sondern auch vor vorsätzlichen Handlungen interner und externer "Vertrauenspersonen". Die Mitversicherung von Insolvenzen und begrenzte Entschädigung pro Versicherungsfall bieten umfassende Sicherheit und eine solide finanzielle Basis. In einer Zeit zunehmender Cyberbedrohungen manifestiert sich diese Versicherung als proaktiver Schutzschild für die Apothekenbranche.
Die Entscheidung zwischen umfassender Versicherung und Kostenoptimierung in Apotheken ist komplex. Eine ausgewogene Strategie, basierend auf einer gründlichen Risikoanalyse und präventiven Maßnahmen, ist entscheidend. Apothekeninhaber sollten nicht nur kurzfristige finanzielle Überlegungen im Blick haben, sondern auch langfristige Stabilität und die Kontinuität der Patientenversorgung sicherstellen. Die Zusammenarbeit mit Versicherungsberatern wird zu einem Schlüssel, um individuelle Bedürfnisse zu adressieren. In einer sich ständig wandelnden Gesundheitslandschaft bleibt die richtige Balance zwischen Schutz und Sparsamkeit der Schlüssel zur erfolgreichen Navigation durch die Herausforderungen der Branche.
Das Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf, welches die Stadt zur Erteilung der Betriebserlaubnis für die fusionierten Apotheken verpflichtet, betont die Bedeutung einer funktionalen Auslegung des Begriffs "benachbart". Das Gericht argumentiert, dass die geographische Nähe der Filialapotheken zur Hauptapotheke entscheidend ist, wobei die Stadt Düsseldorf die erforderliche Distanz zuvor betont hatte. Dieses Urteil setzt einen präzedenzhaften Akzent auf die Flexibilität in der Auslegung gesetzlicher Bestimmungen im Gesundheitswesen und könnte Auswirkungen auf ähnliche Fälle haben.
Das Urteil des Oberlandesgerichts München, Rx-Boni durch ausländische Versandapotheken für unzulässig zu erklären, markiert einen bedeutenden Schritt in der Debatte um die Preisbindung. Die Entscheidung, den Rechtsstreit zwischen Wellsana und dem Bayerischen Apothekerverband vor den Bundesgerichtshof zu bringen, signalisiert eine anhaltende Unsicherheit in diesem Bereich. Die Frage, ob Rabatte nach der Neuregelung im Sozialgesetzbuch V auch für Privatversicherte unzulässig sind, bleibt vorerst offen. Die anstehende Revision und mögliche weitere Instanzen werden zeigen, inwiefern sich dieses Urteil auf die Praxis und Wettbewerbsbedingungen im Pharmasektor auswirken wird.
Die Entscheidung von Douglas, sich von Disapo zu trennen, im Vorfeld des angestrebten Börsengangs, zeigt eine klare Fokussierung auf wertschöpfende Geschäftsbereiche. Trotz fraglicher Umsatzzahlen für die Versandapotheke bleibt die strategische Ausrichtung des Unternehmens evident. Dieser Schritt könnte Douglas in eine optimale Position für den geplanten Börsengang bringen, indem nicht nur finanzielle Ressourcen freigesetzt, sondern auch das Gesamtportfolio gestrafft wird. Der aktuelle Verhandlungsprozess und die baldigen Informationen im März werden zeigen, wie erfolgreich dieser strategische Schachzug letztendlich für Douglas ausfällt.
Die Selbstkritik von Gesundheitsminister Lauterbach und anderen politischen Akteuren bezüglich der Pandemie-Maßnahmen ist wichtig, jedoch spät. Die Einsicht in Fehler, insbesondere bei der Kinderbetreuung und Digitalisierung in Schulen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die gesellschaftliche Vorbereitung auf künftige Pandemien muss jedoch intensiver angegangen werden. Trotz Schwächen in der Impfkampagne und falschen Annahmen über Impfstoffe bleibt die Bilanz gemischt. Jetzt ist es entscheidend, Lehren zu ziehen und nachhaltige Verbesserungen umzusetzen, um besser auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet zu sein.
Der Streik im Pharmagroßhandel, insbesondere bei Alliance Healthcare Deutschland, zeigt die anhaltenden Herausforderungen prekärer Arbeitsverhältnisse, besonders für überwiegend weibliche Beschäftigte im Einzelhandel. Die Forderungen nach einer 13-prozentigen Lohnerhöhung von Verdi stoßen auf gestaffelte Angebote seitens der Arbeitgeber. Der Druck für bessere Bedingungen und gerechte Abschlüsse bleibt bestehen, wie die Streiks und Kundgebungen verdeutlichen.
Die Abschaltung des Digitalen Impfquoten-Monitorings (DIM) am 31. März und die Integration in das Deutsche Elektronische Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz (DEMIS) markieren einen strategischen Schritt des RKI. Die Entscheidung resultiert aus der unterdurchschnittlichen Nutzung von DIM, was zu einem unverhältnismäßigen Kosten-Nutzen-Verhältnis führt. Die geplante Umstellung auf DEMIS in der zweiten Jahreshälfte ist begrüßenswert, da sie eine effizientere Erfassung und Meldung von Impfdaten ermöglichen sollte. Die zeitliche Lücke für Corona- und Grippeimpfungen ab dem 1. April erfordert jedoch eine sorgfältige Archivierung und nachträgliche Meldung, um eine nahtlose Datenerfassung sicherzustellen.
Trotz anfänglicher technischer Hürden beim E-Rezept bleibt die Zufriedenheit hoch, wie die Umfrage zeigt. Mit 50 Prozent sehr zufriedenen und nur 13 Prozent unzufriedenen Patienten scheint die digitale Verordnung Akzeptanz zu finden. Eine verstärkte Aufklärung über die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten könnte jedoch dazu beitragen, potenzielle Probleme weiter zu reduzieren und das Vertrauen in das System zu stärken.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gesteht Fehler in der Pandemiepolitik ein, insbesondere bei zu strengen Maßnahmen für Kinder. Die Vernachlässigung von Bildungsdefiziten und die unzureichende Digitalisierung in Schulen seien als Mängel anzusehen. Dennoch betont er, dass Deutschland insgesamt gut durch die Pandemie gekommen sei. Technisch sei man für kommende Herausforderungen besser gerüstet, warnt jedoch vor gesellschaftlichen Problemen, insbesondere im Umgang mit einer mobilisierten Gruppe, die Schutzmaßnahmen ablehnt und Impfungen skeptisch gegenübersteht.
Die bevorstehenden Festbetragsänderungen im Arzneimittelsektor zum 1. April 2024 werfen ein Licht auf die stetige Dynamik der Gesundheitsregulierung. Während Senkungen in verschreibungspflichtigen Gruppen potenzielle Herausforderungen für Apotheken bergen, könnten höhere Festbeträge bei nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten die finanzielle Belastung für Patienten erhöhen. Die Anpassungen spiegeln den ständigen Balanceakt zwischen erschwinglicher Gesundheitsversorgung und den Bedürfnissen der pharmazeutischen Industrie wider, und es bleibt abzuwarten, wie diese Veränderungen die Patientenversorgung und den Markt insgesamt beeinflussen werden.
Die steigende Präsenz von Frauen in akademischen Heilberufen bei Existenzgründungen im Jahr 2022 ist ermutigend. Ärztinnen und Zahnärztinnen spielen eine entscheidende Rolle in diesem Trend. Allerdings zeigt der bedeutsame Rückgang bei Apothekerinnen, im Vergleich zum Vorjahr, eine differenzierte Dynamik. Die Analysen der Apobank verdeutlichen zudem, dass finanzielle Zurückhaltung bei Gründerinnen besteht, die oft kleinere Praxen wählen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Barrieren für selbstständige Frauen zu überwinden, um die Vielfalt und Stabilität im Gesundheitswesen weiter zu fördern.
Die Kontroverse um Gesundheitsminister Karl Lauterbach und die Frauenberufe wirft wichtige Fragen zur Gleichberechtigung auf. Es ist entscheidend, dass politische Entscheidungen die Balance zwischen effektiver Gesundheitspolitik und der Förderung von Chancengleichheit wahren. Der Weltfrauentag sollte als Anlass dienen, konstruktive Lösungen zu finden und nicht nur Debatten zu entfachen. Eine reflektierte Diskussion ist notwendig, um langfristige Fortschritte in Richtung einer gerechteren Gesellschaft zu ermöglichen.
Der jüngste Vorfall in der Sonnen Apotheke in Hamm ist beunruhigend und verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen lokale Unternehmen konfrontiert sind. Der diensthabende Apotheker zeigte bewundernswerte Besonnenheit, als er mit einem Einbrecher konfrontiert wurde. Solche Vorfälle hinterlassen jedoch nachhaltige Auswirkungen auf die Sicherheitswahrnehmung im Team und der Gemeinschaft. Die Überlegungen des Inhabers, die Alarmsituation zu verbessern, sind verständlich. Es ist an der Zeit, die Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken, um die Gewissheit für Mitarbeiter und Kunden zu gewährleisten.
Die jüngsten Ausfälle der Telematikinfrastruktur (TI) haben nicht nur administrative Herausforderungen für Apotheken mit sich gebracht, sondern zeigen auch wirtschaftliche Auswirkungen. Der Rückgang bei den eingelösten E-Rezepten seit Wochenbeginn um 6 Prozent verdeutlicht, dass die Stabilität der TI entscheidend für den reibungslosen Ablauf in der Gesundheitsversorgung ist. Die finanzielle Belastung für Apotheken, verbunden mit einem signifikanten Rückgang der Verordnungen, unterstreicht die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Verbesserung der TI-Infrastruktur, um die Kontinuität in der Patientenversorgung sicherzustellen.
Die neue Kampagne von IhreApotheken.de auf Bild.de wirbt geschickt für die App als Lösung bei nicht vorrätigen Medikamenten in örtlichen Apotheken. Die Nutzung des E-Rezepts wird anschaulich erklärt, wobei Apothekerin Andrea Prochaska als Testimonial überzeugt. Der Fokus liegt dabei auf dem Mehrwert der Apotheke vor Ort. Die App ermöglicht nicht nur ein bequemes Vorbestellen, sondern trägt auch zur Unterstützung lokaler Apotheken bei. Trotz anfänglicher Herausforderungen mit dem E-Rezept bleibt Prochaska optimistisch und setzt auf eine positive Wahrnehmung der Vor-Ort-Apotheken in der Zukunft.
Die Ungleichheit im Gesundheitswesen, insbesondere in Führungspositionen, trotz eines hohen Frauenanteils, ist ein brisantes Thema. Netzwerken spielt eine Schlüsselrolle bei der Förderung von Sichtbarkeit und Einfluss. Die beobachtete Zurückhaltung von Frauen beim Netzwerken verdeutlicht die Notwendigkeit, Geschlechterstereotypen zu durchbrechen. Frauennetzwerke wie Lady-Lobby und Healthcare Frauen sind entscheidende Akteure, die nicht nur den Austausch fördern, sondern auch für eine inklusivere Führungsebene kämpfen. Erfolgreiches Netzwerken erfordert ein Umdenken – weg vom Fokus auf "Was bekomme ich?" hin zu "Was kann ich beitragen?". Dieser Wandel ist entscheidend, um Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung zu stärken und die Lücke in den Führungsetagen zu schließen.
Der von Klinge Pharma initiierte Wettbewerb "Gemeinsam stark - das beste Apothekenteam" verdient Anerkennung für seine lobenswerte Initiative, das oft übersehene Engagement von Apothekenteams zu würdigen. Durch großzügige Preise und eine erfahrene Jury wird die bedeutende Rolle dieser Teams in der Gesundheitsversorgung hervorgehoben. Eine inspirierende Gelegenheit, diejenigen zu feiern, die tagtäglich Herausragendes leisten.
Die Betrachtung des Verblisterungsmarktes durch Prof. Dr. Thomas Schmid liefert eine ermutigende Perspektive für kleine Apotheken. Die geringen Eintrittshürden, insbesondere bei manueller Verblisterung, ermöglichen auch kleineren Akteuren eine wettbewerbsfähige Position. Die Analyse der bestehenden Marktstrukturen zeigt, dass große Anbieter keine signifikanten Vorteile durch Skaleneffekte haben. Zudem verdeutlicht die Fokussierung auf Kundenbedürfnisse und nicht nur auf den Preis die vielfältigen Erfolgsfaktoren im Blistermarkt. Trotz leichtem Markteintritt mahnt Schmid zu einer nachhaltigen Strategie, da im Verblisterungsmarkt bei kleinen Apotheken ein dynamisches "Kommen und Gehen" festzustellen ist.
Der jüngste Öko-Test von Reinigungsölen unterstreicht die Vielfalt auf dem Markt. Das "Vinoclean Reinigendes Pflegeöl" von Caudalie wurde als Spitzenreiter bewertet, während das "Take The Day Off Cleansing Oil" von Clinique Kritik aufgrund enthaltener Substanzen wie Butylhydroxytoluol (BHT) und Polyethylenglykol (PEG) erntete. Der Fokus auf umweltfreundliche Verpackungen zeigt, dass Konsument:innen vermehrt Wert auf nachhaltige Beauty-Produkte legen.
Die aktuellen Forschungsergebnisse zu geschlechtsspezifischen Faktoren bei Alzheimer sind bahnbrechend. Die Identifizierung von vaskulären, neurologischen und immunologischen Aspekten, die Frauen anfälliger machen, eröffnet neue Perspektiven für die Prävention und Behandlung. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit weiterer geschlechtsspezifischer Forschung, um personalisierte Ansätze in der Alzheimer-Therapie zu entwickeln.
In einer sich stetig wandelnden Gesundheitslandschaft bleibt die Weichenstellung für eine ausgewogene Balance zwischen Schutz und Sparsamkeit, die individuellen Bedürfnisse adressiert, der Schlüssel für eine erfolgreiche Navigation durch die vielfältigen Herausforderungen der Apothekenbranche.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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