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Steuer & Recht |
Trotz der verstärkten Nutzung von Homeoffice stehen die Menschen in den Städten wieder im Stau. So ist die Zahl der pro Jahr im Stau verbrachten Stunden nur in manchen Städten gesunken, bleibt jedoch auch dort auf hohem Niveau. Es ist deshalb sinnvoll, dass Städte Maßnahmen zur Steuerung des motorisierten Individualverkehrs ergreifen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Aufsatz im aktuellen ifo Schnelldienst. „Die Maßnahmen sollten sich auf die Lösung lokaler Probleme richten. Dazu gehört die Reduktion von Staus oder die Verteilung des knappen Platzes in Städten“, schreibt Oliver Falck, Leiter des Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.
In München verbrachten gemäß Inrix-Erhebungen Autofahrende im Jahr 2022 durchschnittlich 74 Stunden im Stau (2019: 87). In Berlin waren es 71 (2019: 66) und in Hamburg 56 (2019: 48). Auf die politische Tagesordnung kommt das Thema nun wieder, weil sich viele Städte ambitionierte CO2-Reduktionsziele gesetzt haben, die mit diesem hohen Verkehrsaufkommen kaum vereinbar sind.
Man müsse allerdings bei den politischen Maßnahmen zwischen klimapolitischen und verkehrspolitischen Zielen unterscheiden, erläutert Falck. „Wenn wir die Geschwindigkeit des Klimawandels verringern wollen, müssen wir den weltweiten CO2-Ausstoß reduzieren. Wo das am effizientesten ist, lasse sich am einfachsten über einen CO2-Preis herausfinden.“ Die Einbindung des Verkehrssektors in den europäischen Zertifikatehandel sei daher der richtige Weg. Denn auch der motorisierte Individualverkehr könne einen Beitrag leisten. Allerdings helfen Einzelmaßnahmen auf lokaler Ebene in Bezug auf das Klimaziel wenig. In Bezug auf die verkehrspolitischen Ziele seien diese hingegen sehr sinnvoll.
Um den innerstädtischen Verkehr zu reduzieren, hat das ifo Institut bereits 2020 eine Anti-Stau-Gebühr vorgeschlagen. Beispiel München: Beträgt diese Gebühr 6 Euro pro Tag könnte – Berechnungen des ifo Instituts zufolge – die insgesamt zurückgelegten Kilometer pro Person im motorisierten Individualverkehr innerhalb der bepreisten Zone des Münchener Mittleren Rings im Tagesmittel um gut 23 Prozent verringern. In Spitzenzeiten wäre die Wirkung um 10 Prozentpunkte höher.
Quelle: ifo Institut
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