• 13.05.2025 – Apotheken-News: Täuschend echt, existenzbedrohend

    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Rezeptfälschungen treffen Apotheken immer häufiger – und immer härter. Der aktuelle Fall eines gefälschten Mounjaro-Rezepts zeigt, wie a ...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Täuschend echt, existenzbedrohend

 

Professionelle Rezeptfälschungen werden für Apotheken zur Haftungsfalle

Der Apothekenalltag wird zunehmend zur Risikozone: Rezeptfälschungen nehmen zu, die Täter agieren hochprofessionell – und Apotheken tragen allein die Konsequenzen. Ein aktueller Fall verdeutlicht das Ausmaß: Ein Kunde legt ein Rezept für das teure Diabetesmittel Mounjaro vor. Der Stempel wirkt authentisch, das Papier korrekt, die Daten plausibel. Erst nach genauem Hinsehen erkennt die Mitarbeiterin Abweichungen – der Mann flieht. Diese Szenarien sind keine Ausnahme mehr, sondern systemisches Risiko. Wird ein gefälschtes Rezept beliefert, retaxieren die Krankenkassen oft ohne Kulanz. Der wirtschaftliche Schaden bleibt an der Apotheke hängen. Gleichzeitig bieten Retax-Versicherungen nur begrenzten Schutz: Oft greifen sie nur, wenn die Fälschung eindeutig dokumentiert und ein Mitarbeiterverschulden nachweisbar ist. In der Praxis bedeutet das: Wer im Alltag unter hohem Druck arbeitet, haftet trotz größter Sorgfalt mit dem eigenen Betrieb. Die Kombination aus struktureller Überforderung, fehlender politischer Rückendeckung und unzureichender Versicherungslösungen führt zu einem unhaltbaren Zustand. Apotheken brauchen mehr als Aufmerksamkeit – sie brauchen ein Schutzsystem, das technologische, rechtliche und wirtschaftliche Dimensionen umfasst.


Ein Mann betritt eine Apotheke, legt ein Rezept für das verschreibungspflichtige, hochpreisige Medikament Mounjaro vor und wartet ruhig auf die Belieferung. Der Stempel wirkt korrekt, die Verordnung vollständig. Erst auf den zweiten Blick erkennt die Apothekenmitarbeiterin subtile Abweichungen im Stempelbild und der Linienführung. Rückfragen werden gestellt – der Kunde verlässt fluchtartig die Offizin. Die Polizei wird informiert. Solche Fälle sind längst keine Ausnahmeerscheinungen mehr. Apotheken in ganz Deutschland berichten von einer Zunahme professionell gefälschter Rezepte. Betroffen sind besonders teure und schwer verfügbare Arzneimittel, deren Belieferung hohe Summen auslöst – und damit auch ein attraktives Ziel für organisierte Betrüger darstellt.

Die Verantwortung für die Prüfung liegt rechtlich und faktisch bei der Apotheke. Krankenkassen fordern im Falle einer Retaxation häufig die gesamte Vergütung zurück – selbst wenn die Fälschung erst später auffliegt. Ob die Apotheke in gutem Glauben handelte, spielt dabei meist keine Rolle. In der Folge drohen fünfstellige Schäden, die den wirtschaftlichen Fortbestand einzelner Betriebe gefährden können.

Zwar existieren Retax-Versicherungen, doch ihre Leistung ist eng begrenzt. In der Regel sind nur klar dokumentierte, fahrlässige Fehler durch konkrete Mitarbeitende abgedeckt. Viele Versicherungen schließen bestimmte Wirkstoffe oder Rezeptarten aus, andere fordern vorab ein Schuldeingeständnis. Die tatsächliche Hilfe im Schadensfall ist damit oft nicht gegeben. Apotheken wiegen sich in Sicherheit – und stehen im Ernstfall ohne Schutz da.

Die Täter gehen derweil immer systematischer vor. Gestohlene Stempel, täuschend echte Nachdrucke, Fake-Rückrufe durch angebliche Praxismitarbeiter: Die Methoden werden raffinierter. Ziel ist es, die ohnehin überlasteten Apothekenteams in einem Moment der Routine zu überlisten. Gleichzeitig fehlt es an technischer Infrastruktur: Es gibt kein zentrales System zur Echtheitsprüfung von Rezepten, keine automatisierten Warnmeldungen, keine rechtlich gesicherten digitalen Schnittstellen zu Arztpraxen.

Auch der Gesetzgeber hat auf diese Entwicklung bisher keine wirksame Antwort gefunden. Die Verantwortung bleibt einseitig auf den Apotheken lastend. Sie sollen prüfen, erkennen, verhindern, dokumentieren – ohne Unterstützung, ohne verbindliche Standards, ohne angemessene Rückendeckung. Für die betroffenen Betriebe bedeutet das: wirtschaftliches Risiko bei jedem Rezept, Angst vor Fehlern, ständige Unsicherheit.

Besonders kritisch wird es, wenn Fälschungen nicht sofort erkannt werden. In vielen Fällen erfolgt die Entdeckung erst durch Rückfragen bei der Praxis oder im Rahmen interner Prüfungen. Doch zu diesem Zeitpunkt wurde das Rezept oft schon beliefert, der Schaden ist eingetreten – und die Apotheke steht in der Pflicht. Der daraus entstehende Aufwand für Rückabwicklung, Retaxverhandlung, interne Revision und mögliche Anzeigeverfahren ist erheblich und bindet Ressourcen, die im Tagesgeschäft fehlen.

Insgesamt zeigt der Fall Mounjaro: Rezeptfälschung ist kein Detailproblem, sondern Ausdruck eines strukturellen Defizits im Gesundheitssystem. Ohne klare Zuständigkeiten, technische Unterstützung und fairen Versicherungsschutz geraten Apothekenbetriebe zunehmend in eine unhaltbare Position – zwischen Sorgfaltspflicht und Haftungsfalle.

 
Kommentar:

Die Professionalisierung von Rezeptfälschungen ist ein stiller Angriff auf die wirtschaftliche Grundlage vieler Apotheken. Was früher als kuriose Einzelerscheinung abgetan wurde, ist heute Teil einer organisierten Schattenwirtschaft – mit kalkulierten Täuschungsversuchen, realistischen Fälschungen und gezielter Ausnutzung rechtlicher Lücken. Apotheken werden in dieser Situation zur alleinigen Kontrollinstanz gemacht, obwohl sie weder die technischen Mittel noch die strukturelle Rückendeckung besitzen, um diese Verantwortung zu tragen.

Die juristische Realität ist ernüchternd: Krankenkassen sichern sich durch die Retaxation gegen jede Unsicherheit ab – unabhängig davon, ob die Apotheke im Rahmen ihrer Möglichkeiten gehandelt hat. Der ökonomische Schaden wird pauschal abgewälzt. Die Vorstellung, dass Retax-Versicherungen hier zuverlässig schützen, ist gefährlich. Die Vielzahl an Ausschlüssen, Nachweispflichten und Interpretationsspielräumen macht die Deckung im Ernstfall oft unwirksam.

Was fehlt, ist ein realistisches Systemverständnis. Rezeptbetrug ist keine Einzelfrage, sondern ein Systemversagen. Es braucht ein digitales Rückbestätigungssystem, das Fälschungen sofort erkennt. Es braucht eine verbindliche Regulierungsstruktur, die Apotheken nicht in die Beweislast zwingt. Und es braucht Versicherungsprodukte, die auf die Realität abgestimmt sind – ohne pauschale Ausschlüsse, mit fairer Risikoprüfung und klaren Leistungen.

Solange Apothekenbetriebe für die Fehler eines ungeschützten Systems haften, bleibt die Versorgungssicherheit ein Zufallsprodukt – und das Vertrauen in die Integrität des Gesundheitswesens brüchig.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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