• 21.02.2025 – Warum Reden Leben retten kann

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SICHERHEIT | Medienspiegel & Presse |

Warum Reden Leben retten kann

 

Suizidprävention beginnt mit Offenheit – frühzeitige Hilfe und Unterstützung können entscheidend sein

Jährlich nehmen sich in Deutschland mehr als 10.000 Menschen das Leben, doch Suizid ist in vielen Fällen vermeidbar. Experten betonen, dass frühzeitige Hilfe und offene Gespräche entscheidend sein können, um Betroffene aus der Krise zu begleiten. Doch warum fällt es so schwer, über Suizidgedanken zu sprechen? Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es, und wie können Angehörige helfen? Ein Blick auf die Realität der Suizidprävention, die Herausforderungen der psychotherapeutischen Versorgung und die gesellschaftliche Verantwortung im Umgang mit einem oft tabuisierten Thema.


Jedes Jahr sterben in Deutschland mehr als 10.000 Menschen durch Suizid. Die Zahl der Menschen, die einen Suizidversuch unternehmen, ist um ein Vielfaches höher. Dennoch bleibt Suizidalität ein gesellschaftliches Tabuthema. Experten warnen, dass die Angst vor falschen Worten oft verhindert, dass Betroffene rechtzeitig Hilfe erhalten. Dabei ist eines klar: Suizid ist in vielen Fällen vermeidbar. Offen über Suizidgedanken zu sprechen, kann einen entscheidenden Unterschied machen.

Professor Dr. Reinhard Lindner, Mitinitiator des Nationalen Suizidpräventionsprogramms für Deutschland (NaSPro), betont, dass Menschen, die suizidal sind, selten von heute auf morgen eine Entscheidung treffen. Vielmehr sei Suizidalität ein schleichender Prozess, der sich über Wochen, Monate oder sogar Jahre entwickeln könne. „Es gibt fast immer Signale. Sie können subtil sein, aber sie sind da“, sagt Lindner. Diese Anzeichen reichen von sozialem Rückzug über depressive Symptome bis hin zu Äußerungen wie „Ich sehe keinen Sinn mehr“ oder „Ich wäre lieber nicht mehr da.“

Für Betroffene ist es entscheidend, sich jemandem anzuvertrauen. Dabei gibt es verschiedene Wege, Unterstützung zu erhalten. Hausärzte und Psychotherapeuten können erste Ansprechpartner sein, doch oft fällt es Betroffenen schwer, diesen Schritt zu gehen. „Viele Menschen mit Suizidgedanken haben Angst vor Stigmatisierung oder glauben, dass sie ohnehin keine Hilfe bekommen würden“, erklärt Lindner. Dabei sind Beratungsangebote – auch anonyme – jederzeit erreichbar. Die Telefonseelsorge unter den Nummern 0800 1110111 und 0800 1110222 bietet rund um die Uhr kostenlose Gespräche an. Ebenso stehen psychiatrische Ambulanzen und Notaufnahmen in akuten Fällen offen.

Wie akut die Suizidalität ist, entscheidet darüber, welche Maßnahmen notwendig sind. Wer bereits konkrete Pläne entwickelt hat, sollte dringend stationäre Hilfe in einer psychiatrischen Klinik in Anspruch nehmen. „In der Akutversorgung geht es vor allem darum, Abstand zur belastenden Situation zu gewinnen und in einem geschützten Umfeld neue Perspektiven zu erarbeiten“, erklärt Lindner. Ein stationärer Aufenthalt könne oft verhindern, dass eine Krise in einem Suizid endet.

Ein großes Problem bleibt jedoch die psychotherapeutische Versorgung in Deutschland. Besonders in ländlichen Regionen sind die Wartezeiten auf einen Therapieplatz lang. Menschen in akuten Krisen stehen dann vor dem Problem, dass sie zwar Hilfe brauchen, aber nicht sofort erhalten. „Es braucht dringend mehr niederschwellige Angebote“, fordert Lindner. Eine Alternative können Institutsambulanzen psychiatrischer Kliniken sein, die auch kurzfristige Gespräche anbieten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Rolle des sozialen Umfelds. Angehörige und Freunde spielen eine entscheidende Rolle in der Suizidprävention. Doch viele Menschen fürchten sich davor, eine nahestehende Person direkt auf ihre Suizidgedanken anzusprechen. Die Sorge, dass man damit erst den Anstoß zu einer Handlung gibt, ist jedoch unbegründet. „Im Gegenteil – Betroffene empfinden es meist als Erleichterung, wenn jemand ihre Not erkennt und offen anspricht“, erklärt Lindner.

Die Forschung zeigt, dass Suizidalität oft von Ambivalenz geprägt ist: Viele Betroffene schwanken zwischen dem Wunsch, ihrem Leiden zu entkommen, und der Hoffnung auf eine Lösung. Genau hier können Gespräche ansetzen. „Wenn jemand sagt: ‚Ich weiß nicht mehr weiter‘, kann die Antwort sein: ‚Lass uns gemeinsam überlegen, wie es weitergehen kann.‘“

Die Herausforderung für die Gesellschaft bleibt, Suizidalität nicht nur als individuelles Problem zu sehen, sondern als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Neben einer besseren Versorgung muss auch das Bewusstsein für psychische Erkrankungen gestärkt werden. Denn eines ist klar: Hilfe ist möglich – und Suizid kann verhindert werden.

 
Kommentar:

Das Thema Suizid wird in der öffentlichen Diskussion noch immer mit Unsicherheit und Zurückhaltung behandelt. Die Angst, das Falsche zu sagen oder eine Krise zu verschlimmern, sorgt oft dafür, dass gar nichts gesagt wird. Doch genau das ist der größte Fehler. Suizidalität ist keine spontane Entscheidung, sondern meist das Ergebnis eines langwierigen Prozesses aus Überforderung, Hoffnungslosigkeit und sozialem Rückzug.

Wer Suizidgedanken hat, ist in einem tiefen inneren Konflikt. Das bedeutet nicht, dass die Entscheidung unumkehrbar ist. Ganz im Gegenteil: Viele Menschen, die einen Suizidversuch überlebt haben, berichten später, dass sie froh sind, dass sie gerettet wurden. Das zeigt, dass Suizidalität nicht mit einem unumstößlichen Todeswunsch gleichzusetzen ist, sondern dass es um das Bedürfnis geht, aus einem unerträglichen Zustand zu entkommen.

Das größte Problem bleibt der Zugang zu Hilfe. Die psychotherapeutische Versorgung in Deutschland ist in vielen Regionen mangelhaft. Menschen mit akuten Krisen erhalten oft keinen zeitnahen Termin bei einem Therapeuten. Wartezeiten von mehreren Monaten sind inakzeptabel, wenn jemand dringend Unterstützung braucht. Hier muss die Politik dringend handeln, um niedrigschwellige Angebote auszubauen und eine bessere Verfügbarkeit von Fachpersonal zu gewährleisten.

Gleichzeitig muss das gesellschaftliche Bewusstsein für psychische Gesundheit gestärkt werden. Noch immer herrscht in vielen Kreisen die Vorstellung, dass psychische Erkrankungen eine Frage der Willensstärke seien. Wer eine Depression hat, solle „sich einfach zusammenreißen“, wer Angstzustände hat, „einfach mutiger sein“. Diese Fehleinschätzungen sind nicht nur unzutreffend, sondern können für Betroffene hochgradig schädlich sein.

Die Realität ist, dass psychische Erkrankungen genauso real und ernst zu nehmen sind wie körperliche Leiden. Kein Mensch würde einem Patienten mit gebrochenem Bein sagen, er solle „sich mal zusammenreißen“ – warum also bei Depressionen oder Suizidgedanken?

Angehörige und Freunde sollten keine Angst davor haben, jemanden auf mögliche Suizidgedanken anzusprechen. Es ist ein Mythos, dass das Nachfragen eine suizidale Krise verstärkt. Ganz im Gegenteil: Menschen in Not brauchen das Gefühl, dass ihre Verzweiflung gesehen wird. Sie brauchen Unterstützung, keine Vermeidung.

Die Prävention von Suiziden ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Neben besseren Versorgungsstrukturen braucht es eine tiefgreifende Enttabuisierung des Themas. Menschen müssen wissen: Es gibt Hilfe, und es gibt einen Weg aus der Krise. Doch dafür muss der erste Schritt getan werden – von Betroffenen, aber auch von der Gesellschaft, die sich dieser Verantwortung nicht entziehen darf.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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