• 17.02.2025 – Apotheken-News: Betrug und Versorgungsengpässe setzen Apotheken und das Gesundheitswesen unter Druck

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Betrug und Versorgungsengpässe setzen Apotheken und das Gesundheitswesen unter Druck

 

Echtzeit-Überweisungen als Einfallstor für Kriminelle, gefälschte Rezepte sorgen für Verluste, Insulin-Rückzug zwingt Diabetiker zur Umstellung, Ärzte kämpfen gegen staatliche Eingriffe und Kinderkliniken stehen vor dem Kollaps

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet voran, doch mit ihr wachsen auch die Risiken. Apotheken geraten zunehmend ins Visier von Betrügern, die sich Echtzeit-Überweisungen und gefälschte Rezepte zunutze machen. Während Banken sich aus der Verantwortung ziehen und Krankenkassen auf Nullretaxationen setzen, tragen Apotheken die finanziellen Verluste allein. Gleichzeitig geraten Patienten unter Druck: Der Rückzug von Insulinherstellern zwingt viele Diabetiker zu einer ungewollten Umstellung, und die elektronische Patientenakte bleibt aufgrund technischer und sicherheitstechnischer Herausforderungen weiter in der Warteschleife. In Arztpraxen wächst der Widerstand gegen staatliche Eingriffe, während Kinderkliniken mit einer massiven Zunahme schwerer Grippefälle kämpfen. Der Gesundheitssektor steht vor tiefgreifenden Herausforderungen, doch die politischen Prioritäten liegen weiterhin woanders.


Die fortschreitende Digitalisierung hat den Zahlungsverkehr grundlegend verändert, doch sie bringt auch neue Risiken mit sich. Besonders Echtzeit-Überweisungen, die binnen Sekunden abgewickelt werden, bieten nicht nur Vorteile in puncto Effizienz, sondern eröffnen auch Betrügern neue Möglichkeiten. Für Apothekenbetreiber, die regelmäßig zeitkritische Transaktionen abwickeln, kann dies erhebliche finanzielle Konsequenzen haben. Jüngst hat das Landgericht Frankenthal klargestellt, dass Kunden, die durch grobe Fahrlässigkeit Betrügern Zugriff auf ihr Online-Banking gewähren, keinen Anspruch auf Schadensersatz durch ihre Bank haben. Selbst wenn der Betrug unmittelbar erkannt wird, sind die Überweisungen unwiderruflich. Dies bedeutet für Apotheken ein erhebliches Risiko, insbesondere wenn betrügerische Echtzeit-Überweisungen aus vermeintlich seriösen Bestellungen erfolgen und finanzielle Verluste unumkehrbar sind.

Parallel dazu steigt die Zahl gefälschter Rezepte in deutschen Apotheken rapide an. Insbesondere hochpreisige Diabetesmedikamente stehen im Fokus der Betrüger, die sie als vermeintliche „Abnehmspritzen“ weiterveräußern. Während gefälschte Verordnungen bislang ein eher seltenes Phänomen waren, hat sich die Lage in den letzten Monaten dramatisch verschärft. Apotheken geraten dadurch in eine Zwickmühle: Die Krankenkassen setzen verstärkt auf Nullretaxationen, wenn Fälschungen nicht erkannt werden, was für betroffene Betriebe erhebliche finanzielle Einbußen bedeutet. Das Risiko, auf den Kosten sitzenzubleiben, wächst, während der Druck auf Apotheken, gefälschte Verordnungen zweifelsfrei zu identifizieren, stetig steigt.

Im politischen Diskurs nimmt die Gesundheitspolitik weiterhin eine untergeordnete Rolle ein. Während Themen wie Migration, Wirtschaftspolitik und geopolitische Konflikte in den Medien dominieren, bleiben die strukturellen Probleme im Gesundheitswesen weitgehend unbeachtet. Dies könnte für die kommende Bundestagswahl eine entscheidende Rolle spielen, denn die Herausforderungen sind vielfältig: steigende Kosten, Personalnotstand und die zunehmende Bürokratisierung setzen das System unter Druck. Die Apothekerschaft fordert seit Jahren strukturelle Reformen, doch die politischen Prioritäten liegen weiterhin anderswo.

Gleichzeitig stehen viele Diabetiker in Deutschland vor einer unerwarteten Herausforderung. Die Ankündigung der Hersteller Sanofi und Novo Nordisk, ihre Humaninsulin-Produkte sukzessive vom deutschen Markt zurückzuziehen, zwingt Patienten zur Umstellung. Etwa zehn Prozent der Insulinpatienten sind betroffen, was für viele von ihnen eine gravierende Veränderung in ihrer Therapie bedeutet. Die verbliebenen Produkte von Lilly müssen nun die Versorgungslücke schließen. Dies bringt jedoch nicht nur logistische, sondern auch medizinische Herausforderungen mit sich, da nicht jeder Patient problemlos auf ein anderes Insulinpräparat umgestellt werden kann.

Auch in der Digitalisierung des Gesundheitswesens gibt es weiterhin Hürden. Die elektronische Patientenakte (ePA), die als eine der zentralen Maßnahmen zur Modernisierung des Systems gilt, stößt auf technische Schwierigkeiten und Datenschutzbedenken. Der bundesweite Rollout, ursprünglich für das erste Quartal geplant, wurde aufgrund ausstehender Sicherheitsprüfungen verschoben. In mehreren Pilotregionen zeigt sich, dass die Systemstabilität noch nicht ausgereift ist. Datenschützer warnen zudem vor potenziellen Sicherheitslücken, die das Vertrauen der Patienten gefährden könnten.

Unterdessen formiert sich Widerstand gegen die geplante staatliche Regulierung der Terminvergabe in Arztpraxen. Niedergelassene Ärzte sehen in den Mindestkontingenten für gesetzlich Versicherte einen massiven Eingriff in ihre unternehmerische Freiheit. Der Virchowbund, die Interessenvertretung der niedergelassenen Ärzte, erwägt sogar eine Verfassungsbeschwerde. Kritiker argumentieren, dass die staatliche Einflussnahme nicht nur die Praxisabläufe belaste, sondern auch das Vertrauen in die freie Arztwahl untergrabe.

Währenddessen kehrt ein altbekanntes Medikament auf den Markt zurück. Der Bronchospray Autohaler, ein Salbutamol-haltiges Präparat, wird von Infectopharm nach einer längeren Pause wieder eingeführt. Der Autohaler bietet eine kinderfreundliche Anwendungsmöglichkeit und stellt eine wichtige Alternative für Patienten mit Atemwegserkrankungen dar. Aufgrund regulatorischer und wirtschaftlicher Hürden war das Produkt zeitweise nicht verfügbar, doch nun soll es wieder flächendeckend eingesetzt werden, um bestehende Versorgungslücken zu schließen.

Gleichzeitig beginnt die Pollensaison, und Millionen Menschen leiden unter Heuschnupfen. Die Entscheidung zwischen Cortison-Nasensprays und Antihistaminika bleibt für viele Betroffene eine zentrale Frage. Während Antihistaminika die allergische Reaktion hemmen und kurzfristig Linderung verschaffen, setzen viele Mediziner bei chronischen Beschwerden zunehmend auf Cortison-Nasensprays, die eine gezielte Entzündungshemmung bieten. Experten raten jedoch dazu, sich frühzeitig beraten zu lassen, da die Wahl des richtigen Medikaments von individuellen Faktoren abhängt.

In den Apotheken spielt nicht nur die Beratung zur Allergiebehandlung eine Rolle, sondern auch die professionelle Wundversorgung. Die Anforderungen an das pharmazeutische Fachpersonal sind hoch, denn Wunden erfordern je nach Art und Heilungsphase unterschiedliche Behandlungen. Moderne Wundheilungsstrategien setzen auf Kombinationen aus antiseptischer Reinigung, feuchten Wundverbänden und speziellen hydrokolloiden Pflastern, um Infektionen zu vermeiden und den Heilungsprozess zu beschleunigen.

Gleichzeitig wächst die Belastung der Kinderkliniken in Deutschland durch eine ungewöhnlich starke Grippewelle. Seit Jahresbeginn ist die Zahl schwerer Grippefälle bei Kindern drastisch angestiegen. Besonders besorgniserregend ist die Situation seit Anfang Februar, als die Krankenhauseinweisungen im Vergleich zu Januar um das Fünffache zunahmen. Fachleute warnen davor, dass die vorhandenen Bettenkapazitäten in Kinderkliniken bald nicht mehr ausreichen könnten. Detaillierte, bundesweite Daten liegen noch nicht vor, doch die bisherigen Meldungen aus über 65 Kliniken deuten darauf hin, dass die Lage ernst ist.

Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie vielfältig die Herausforderungen im Gesundheitswesen sind – von digitalen Sicherheitsrisiken und Rezeptbetrug über politisch umstrittene Maßnahmen bis hin zu Versorgungsengpässen und steigenden Belastungen für medizinische Einrichtungen. Während die Debatten um Finanzierungsmodelle und strukturelle Reformen weitergehen, müssen Apotheken, Ärzte und Patienten gleichermaßen mit den praktischen Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen umgehen.


Kommentar:

Die Liste der Baustellen im deutschen Gesundheitswesen wird immer länger – und Apotheken, Ärzte sowie Patienten tragen die Hauptlast. Während die Digitalisierung eigentlich eine Erleichterung bringen sollte, entwickelt sie sich zunehmend zur Gefahrenquelle. Betrüger nutzen Echtzeit-Überweisungen, um Apotheken gezielt auszunehmen, während Banken sich aus der Verantwortung ziehen. Die Zahl gefälschter Rezepte steigt, und statt Unterstützung zu bieten, bestrafen Krankenkassen Apotheken mit Nullretaxationen. Die Risiken steigen, doch die Verantwortlichen in der Politik schweigen.

Parallel dazu werden Patienten mit immer neuen Problemen konfrontiert. Diabetiker stehen plötzlich ohne ihre gewohnte Insulinversorgung da, weil Pharmakonzerne sich aus wirtschaftlichen Gründen vom Markt zurückziehen. Dass dies viele Menschen zu einer riskanten Umstellung zwingt, scheint kein Thema zu sein, das politische Aufmerksamkeit verdient. Stattdessen wird über Mindestkontingente für gesetzlich Versicherte in Arztpraxen diskutiert – ein Eingriff, der nicht nur bei Ärzten auf massiven Widerstand stößt, sondern auch zu einer weiteren Verschlechterung der Versorgungslage führen könnte. Währenddessen bleibt die elektronische Patientenakte in der technischen Warteschleife, weil Datenschutzprobleme und Systeminstabilitäten einen reibungslosen Rollout verhindern.

Und als wäre das nicht genug, spitzt sich die Lage in den Kinderkliniken weiter zu. Eine dramatische Zunahme schwerer Grippefälle bringt die ohnehin überlasteten Stationen an ihre Grenzen. Dass sich das Problem Jahr für Jahr wiederholt, ohne dass langfristige Lösungen geschaffen werden, spricht Bände über den Zustand des deutschen Gesundheitswesens.

All das zeigt: Die wahren Probleme liegen nicht in der nächsten Wahlkampfdebatte über Migration oder Wirtschaftspolitik, sondern im Umgang mit einem System, das an allen Ecken und Enden bröckelt. Die Apotheken, die Ärzteschaft und nicht zuletzt die Patienten zahlen den Preis für eine Politik, die lieber Symptome verwaltet als echte Reformen anzugehen. Wer glaubt, dass sich das von selbst regelt, sollte einen Blick in die überfüllten Kinderkliniken werfen oder einen Apothekenleiter fragen, der nach dem nächsten Nullretaxationsbescheid überlegen muss, ob sein Betrieb überhaupt noch wirtschaftlich überleben kann.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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