• 25.01.2025 – Apotheken-News: Rezeptfälschungen bei Lonsurf sorgen für Alarm

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Apotheken-News: Rezeptfälschungen bei Lonsurf sorgen für Alarm

 

Gefälschte Verordnungen in Berlin häufen sich und stellen Apotheken vor Retaxationsrisiken

Rezeptfälschungen beim Krebsmedikament Lonsurf alarmieren die AOK Nordost: Berliner Apotheken melden vermehrt gefälschte Verordnungen mit auffälligen Diagnosen und fehlerhaften Arztstempeln. Die Krankenkasse fordert Apotheken zu erhöhter Wachsamkeit auf und warnt vor Retaxationen bei grober Fahrlässigkeit. Gleichzeitig wird die Bedeutung von E-Rezepten als Sicherheitsmaßnahme betont, um Manipulationen zu verhindern. Doch welche Konsequenzen haben die Fälschungen für Apotheken, das Gesundheitssystem und die Versorgungssicherheit der Patienten? Ein Blick auf die Hintergründe, Risiken und mögliche Lösungsansätze.


Die AOK Nordost hat eine dringende Warnung an Apotheken ausgesprochen, sorgfältig Verordnungen für das Krebsmedikament Lonsurf (Trifluridin/Tipiracil, Servier) zu überprüfen. Hintergrund sind zahlreiche Fälle von Rezeptfälschungen, die vor allem in Berlin gemeldet wurden. Laut der Krankenkasse handelt es sich bei den Fälschungen um ein wachsendes Problem, das nicht nur finanzielle Schäden verursacht, sondern auch die Versorgungssicherheit gefährden kann.

Nach Angaben der AOK Nordost wurden die mutmaßlich gefälschten Rezepte in verschiedenen Berliner Apotheken entdeckt und von diesen gemeldet. Auffällig sei vor allem die Angabe von Diagnosen wie „Magenkrebs“ auf den Verordnungen, obwohl diese Information nicht erforderlich und für Lonsurf unüblich ist. Besonders stutzig macht die Verwendung von Laiensprache statt der korrekten medizinischen Terminologie. Weitere Anzeichen, die auf Fälschungen hindeuten, sind fehlende Dosierungsangaben und fehlerhafte oder gefälschte Arztstempel.

Die Krankenkasse rät Apotheken, bei Verdacht auf eine Rezeptfälschung sofort Kontakt mit der ausstellenden Arztpraxis aufzunehmen, um die Echtheit der Verordnung zu prüfen. Sollte sich herausstellen, dass der Patient oder die Patientin dort nicht bekannt ist, wird empfohlen, umgehend Polizei und Krankenkasse einzuschalten. „Unsere Aufgabe ist es, abgerechnete Rezepte aktiv zu prüfen und auf Unregelmäßigkeiten zu reagieren. Doch wir sind auf die Mithilfe der Apotheken und Arztpraxen angewiesen, um diese Betrugsfälle aufzudecken“, erklärt Ralf Selle, Beauftragter für die Bekämpfung von Fehlverhalten bei der AOK Nordost.

Die Krankenkasse arbeitet nach eigenen Angaben eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen, um Rezeptfälschungen konsequent zu verfolgen. Dieses Vorgehen sei notwendig, da die finanziellen und logistischen Folgen erheblich seien. Manipulationen wie im aktuellen Fall können nicht nur zu direkten Schäden in Millionenhöhe führen, sondern auch die Verfügbarkeit von Arzneimitteln einschränken. Der Fall von Pegasys (Peginterferon α-2a) ist hierfür ein exemplarisches Beispiel: Rezeptfälschungen hatten nicht nur zu einem Schaden in sechsstelliger Höhe geführt, sondern auch Lieferengpässe verursacht, die die Patientenversorgung massiv beeinträchtigten.

Arztpraxen werden von der AOK dazu aufgerufen, verstärkt E-Rezepte auszustellen, um die Manipulationsanfälligkeit von Papierverordnungen zu reduzieren. Die Digitalisierung des Verordnungsprozesses könne wesentlich dazu beitragen, Fälschungen zu erschweren und Apotheken sowie Krankenkassen zu entlasten. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, dass das E-Rezept noch nicht flächendeckend eingeführt ist und daher viele Apotheken weiterhin auf Papierrezepte angewiesen sind.

Für Apotheken bedeutet der Umgang mit gefälschten Rezepten nicht nur einen erhöhten Prüfaufwand, sondern auch ein beträchtliches finanzielles Risiko. Die AOK Nordost macht deutlich, dass grobe Fahrlässigkeit bei der Abrechnung gefälschter Rezepte Retaxationen nach sich ziehen kann. Dies bedeutet, dass die Krankenkasse die Erstattung für das abgegebene Medikament zurückfordert, was Apotheken erheblich belasten kann. Um solche Risiken zu minimieren, sollten Apotheken ihre internen Prüfprozesse optimieren und ihr Personal entsprechend schulen.

Auch die Bedeutung einer Retax-Versicherung wird in diesem Zusammenhang deutlich. Eine solche Versicherung bietet Apothekenbetreibern Schutz vor den finanziellen Folgen von Retaxationen und kann insbesondere in Fällen wie Rezeptfälschungen eine wichtige Absicherung darstellen. Dennoch ersetzt sie nicht die Notwendigkeit, präventiv und sorgfältig zu handeln.

Die zunehmenden Fälle von Rezeptfälschungen verdeutlichen die Dringlichkeit, die Zusammenarbeit zwischen Apotheken, Arztpraxen, Krankenkassen und Strafverfolgungsbehörden zu intensivieren. Es ist entscheidend, das Problem ganzheitlich zu adressieren, um sowohl die Sicherheit der Patientenversorgung als auch die wirtschaftliche Stabilität der Apotheken zu gewährleisten.

 
Kommentar:

Die wiederholten Fälle von Rezeptfälschungen bei Lonsurf werfen ein alarmierendes Licht auf die Schwachstellen im deutschen Gesundheitssystem. Sie zeigen, wie einfach es offenbar ist, mit gefälschten Verordnungen beträchtliche finanzielle Schäden zu verursachen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit zu gefährden. Besonders brisant ist die Tatsache, dass viele der Fälschungen durch grundlegende Kontrollmaßnahmen hätten erkannt und verhindert werden können.

Die Verantwortung für diese Problematik ist breit gestreut. Apotheken stehen in der Pflicht, die Echtheit von Rezepten sorgfältig zu prüfen, stoßen dabei jedoch zunehmend an ihre Grenzen. Der Prüfaufwand ist erheblich, und bei einem hohen Patientenaufkommen oder unklaren Fällen kann es leicht zu Fehlern kommen. Hier zeigt sich, wie wichtig klare und praxisnahe Leitlinien sind, die Apotheken im Umgang mit verdächtigen Rezepten unterstützen.

Gleichzeitig verdeutlichen die Warnungen der AOK, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen dringend vorangetrieben werden muss. E-Rezepte bieten eine vielversprechende Möglichkeit, Manipulationen zu erschweren und den Prüfprozess zu vereinfachen. Doch solange das E-Rezept nicht flächendeckend genutzt wird, bleibt das System anfällig für Betrug. Hier sind Politik und Krankenkassen gefragt, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Einführung des E-Rezepts zu beschleunigen und gleichzeitig die Apotheken bei der Umsetzung zu unterstützen.

Die finanzielle Dimension des Problems ist ebenso alarmierend. Retaxationen belasten Apothekenbetreiber, die ohnehin mit steigenden Betriebskosten und sinkenden Margen zu kämpfen haben. Eine Retax-Versicherung kann eine wichtige Absicherung bieten, darf jedoch nicht die einzige Lösung sein. Prävention muss oberste Priorität haben, um Fälschungen im Vorfeld zu erkennen und Schäden zu verhindern.

Auch die Patienten sind indirekt betroffen. Lieferengpässe wie im Fall von Pegasys können schwerwiegende Konsequenzen für die Versorgungssicherheit haben. Die Tatsache, dass Fälschungen nicht nur finanzielle Schäden verursachen, sondern auch die Verfügbarkeit lebensnotwendiger Medikamente gefährden, unterstreicht die Dringlichkeit, entschlossen gegen Rezeptfälschungen vorzugehen.

Ein nachhaltiger Lösungsansatz erfordert eine enge Zusammenarbeit aller Akteure im Gesundheitswesen. Apotheken, Arztpraxen, Krankenkassen und Strafverfolgungsbehörden müssen an einem Strang ziehen, um Manipulationen frühzeitig zu erkennen und effektiv zu bekämpfen. Nur so lässt sich das Vertrauen in die Arzneimittelversorgung sichern und die wirtschaftliche Stabilität der Apotheken schützen. Die Zeit drängt, denn die Fälle von Rezeptfälschungen nehmen zu – mit weitreichenden Folgen für alle Beteiligten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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