Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Berlin - Kurz vor dem
Deutschen Ärztetag in Dresden forderte der Vorstandsvorsitzende des
Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek), Thomas Ballast, die Ärzteschaft
auf, sich den neuen gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen.
„Die Zeiten der Solo-Praxen, die sich in den teuren Wohngegenden in
städtischen Ballungsräumen niederlassen, sind vorbei", so Ballast. Es
könne nicht angehen, dass es in einigen Regionen eine Ärzteschwemme
gibt, während in unattraktiven, vor allem ländlichen Regionen oder in
städtischen Problem-Kiezen keine Ärzte vor Ort sind. „Es muss dringend
umgesteuert werden", sagte der Vorstandsvorsitzende.
Die Bedarfsplanung müsse sich stärker an der gesellschaftlichen Realität
und an den Bedürfnissen der Versicherten orientieren, erklärte Ballast.
Neue Versorgungskonzepte seien gefragt. Gerade in strukturschwachen
Regionen seien Zweigpraxen und ausgelagerte Sprechstunden von Ärzten
gefordert. Außerdem müssten substituierende Angebote - Schwester Agnes
oder Vera - weiterentwickelt werden, um Ärzte zu entlasten. Die
bedarfsgerechte Öffnung von Krankenhäusern für ambulante Leistungen wäre
ein Weg, um regionale Engpässe zu beheben. „Die Vorschläge der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung zu einer sektorübergreifenden
Bedarfsplanung gehen in die richtige Richtung, es muss aber
sichergestellt sein, dass die Krankenkassen - im Interesse ihrer
Versicherten - weiterhin angemessen in dem Prozess beteiligt werden."
Wichtig sei es auch, die Ausbildung der Ärzte zu reformieren. „Bedingt
durch den demografischen Wandel ändert sich auch der Bedarf an Ärzten.
Insbesondere Ärzte mit Kenntnissen in der Geriatrie sind mehr gefragt."
Auch müssten Ärzte schon frühzeitig auf eine Tätigkeit auf dem Lande
vorbereitet und für diese begeistert werden. Neben studienbegleitenden
Praktika und Famulaturen könne dies insbesondere durch qualifizierte
Mentorenprogramme, in denen bereits niedergelassene Hausärzte
Patenschaften für Studierende übernehmen, erfolgen. Ballast begrüßte den
Vorstoß des Gesundheitsministers Dr. Philipp Rösler, freiwerdende
Arztsitze in überversorgten Planungsregionen nicht nachzubesetzen. Den
Vorschlag, den Hochschulen bei der Vergabe der Studienplätze neben dem
Numerus clausus auch weitere Auswahlkriterien zu ermöglichen, bewertete
Ballast ebenfalls positiv. Damit könnte insbesondere auch auf soziale
Kompetenzen der Studierenden abgezielt werden. „Einfühlungsvermögen und
eine offene Kommunikation mit den Patienten ist gerade für zukünftige
Hausärzte im täglichen Praxisalltag besonders wichtig."
Ballast wies pauschale Forderungen der organisierten Ärzteschaft nach
mehr Geld zurück. „Durch mehr Geld wird man das Problem nicht lösen."
Vielmehr gilt es, die vorhandenen Beitragsgelder zielgenau zu steuern.
Die gesetzlichen Regelungen zur Festlegung von Über- und
Unterversorgungspunktwerten seien ein Schritt in die richtige Richtung
und könnten das Niederlassungsverhalten steuern.
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und
Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen mehr
als 24 Millionen Menschen in Deutschland versichern.
- BARMER GEK
- Techniker Krankenkasse
- Deutsche Angestellten-Krankenkasse
- KKH-Allianz
- HEK - Hanseatische Krankenkasse
- hkk
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist die Nachfolgeorganisation
des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen e. V. (VdAK) und wurde am
20. Mai 1912 unter dem Namen „Verband kaufmännischer eingeschriebener
Hilfskassen (Ersatzkassen)" in Eisenach gegründet. Sein Hauptsitz mit
rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befindet sich seit dem
29.6.2009 in Berlin, Askanischer Platz 1.
In den einzelnen Bundesländern sorgen 16 Landesvertretungen und eine
Geschäftsstelle in Westfalen-Lippe mit insgesamt weiteren 300
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die regionale Präsenz der
Ersatzkassen.
Kontakt
Ansprechpartnerin:
Michaela Gottfried
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Pressesprecherin und
Abteilungsleiterin Kommunikation
Askanischer Platz 1
10963 Berlin
Tel.: 0 30 / 2 69 31 - 12 00
Fax: 0 30 / 2 69 31 - 29 00
michaela.gottfried@vdek.com
http://www.vdek.com
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